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KRANKENPFLEGE ZWI SCHEN MUT TERHAUS UND HOSP I TAL ( 1 87 1 –1 9 1 8 )

K I NDERHORT Die Betreuung von Hort- oder Waisenkindern gehörte zu den wichtigsten Werken der Vinzentinerinnen (um 1900).

HOSP I TAL DANK KULTURK AMPF

frauen aus dem wachsenden Industrieort Nippes. In einem eigenen Seminar bildete der Orden sei- nen Nachwuchs aus. Da das Haus zugleich „Zent- ralhaus“ der Vinzentinerinnen war, wurde von hier aus die gesamte deutsche Ordensprovinz ver- waltet. Mitte März 1872 meldete der Orden dem Erz­ bischof Paulus Ludolf Kardinal Melchers, dass „die Einrichtungen im Centralhause der Töchter der christlichen Liebe vom hl. Vinzenz in Nippes nunmehr so vollständig sind, dass die Erziehung der Novizen sowie die Besorgung der Werke der Liebe unbehindert nach den Regeln der Genossen- schaft geschehen“ könne. Die ambulante Kran- kenpflege gehörte sicher zu diesen „Werken“, wird jedoch nicht ausdrücklich erwähnt. Diese Dienste waren wohl schon selbstverständlichmit den Vin- zentinerinnen verbunden.

Damit die Schwestern ihre vielfältigen Aufgaben leisten konnten, hatte der Architekt Kaufmann das neue Mutterhaus, das zugleich „Zentralhaus“ der Vinzentinerinnen war, großzügig gestaltet. Nach der Eröffnung zeigte sich, dass die Planungen richtig waren: 140 Kinder besuchten den Kinder- hort, wie man damals allgemein einen Kinder­ garten nannte, das integrierte Waisenhaus für „verwahrloste Kinder“ nahm sogleich 50 bis 60 Kinder auf. Alle Kinder mussten verpflegt werden, die Hortkinder zumindest mittags durch eine Suppenküche. Die Elementarschule zählte rund 100 Schulkinder, und der Marien- und der Schutz- engelverein waren mit ihren jugendpflegeri- schen Aufgaben ausgelastet. Außerdem gaben die Schwestern Näh- und Kochkurse für Arbeiter-

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