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DAS „MODERNSTE KRANKENHAUS DES RHE I NL ANDS“ I N UNRUH I GEN ZE I TEN ( 1 9 1 9–1 949 )

BR I T I SCHE BESATZUNG Nach dem Ersten Weltkrieg war Köln von britischen Truppen besetzt, einige Soldaten erkundeten die Stadt und den Dom im Kilt.

ST I LLSTAND I N DEN NACHKR I EGS JAHREN

ersten Jahre der Republik von politischenUnruhen überschattet und der rasante Währungsverfall verhinderte eine nachhaltige Belebung der Wirt- schaft. Das St. Vinzenz-Hospital litt ebenfalls da- runter. Das Krankenhaus kehrte nach Kriegsende rasch zum Friedensbetrieb zurück – mit durchschnitt- lich 200 Krankenbetten Anfang der 1920er Jahre. Inzwischen waren Leitung und Verwaltung von Ordensprovinz und Hospital personell getrennt. DemHospital stand eine Oberin vor, zunächst von 1920 bis 1935 Schwester Everharda. Was wurde nun aus den Neubauplänen, die seit 1914 in der Schub- lade lagen? Die finanzielle Situation verschlech- terte sich durch eine immer rasantere Geldent- wertung. Schon 1920 hatten sich die Pflegesätze mit 23 bis 50 Mark pro Tag gegenüber 1917/1918 bereits verdreifacht. Im September 1920 bat das

Mit dem Krieg endete im November 1918 auch das Deutsche Kaiserreich, 1919 wurde Deutschland zur Republik. In Köln marschierten bereits imDezem- ber 1918 britische Besatzungstruppen ein, die bis 1926 bleiben sollten. Die Stadt wurde entmilitari- siert und der Festungsgürtel geschleift. Aus dem vorgelagerten Festungsbereich, der die Innenstadt auch von Nippes trennte, wurde dank Kölns Ober- bürgermeister Konrad Adenauer der Grüngürtel – eine weitläufige innerstädtische Parkfläche. Die Weimarer Republik brachte sozialpolitische Errungenschaften, wie das Frauenwahlrecht, den Acht-Stunden-Tag und das Betriebsrätegesetz. Auch das öffentliche Gesundheitswesen wurde modernisiert und ausgebaut. Allerdings waren die

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