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WACHSTUM UND KOSTENEXPLOS ION ( 1 950-1 970 )

Als die Planungen 1960 begannen, waren neben kleineren Wohnungen für ledige Krankenschwes- tern auch größere Wohnungen für verheiratete Angestellte und Handwerker mit ihren Familien vorgesehen. Das geplante Personal- und ein Fami- lienwohnhaus sollten zeitgemäß mit ausreichend (und für die Ärzteschaft überdachten) Parkplät- zen ausgestattet und auf einem größeren Grund- stück an der Ecke Weseler Straße gegenüber von Hospital und Mutterhaus errichtet werden. Nach den Plänen von Architekt Hans Josef Schäfer begannen 1963 die Bauarbeiten. 1966 wurde das acht Stockwerke hohe Personalwohnhaus mit sei- ner auffälligen schwarzen Schieferverkleidung fertiggestellt und bezogen. Das Haus verfügte über 162 Plätze, einen großen Versammlungssaal und, als Highlight, ein eigenes Schwimmbad. Auch die Krankenpflegeschule und die Schwes- ternschülerinnen fanden hier moderne Räume, das Luisenheim wurde aufgelöst. Die acht Woh- nungen des Familienwohnhauses wurden 1966 an der Weseler Straße/Ecke Merheimer Straße fer- tiggestellt und bezogen. Die Baukosten von über drei Millionen D-Mark allein für das Personal- haus finanzierte die Vereinigung überwiegend über Kredite, vor allem über ein Wohnungsbau- darlehen des Landes NRW.

SÄUGL I NGSPFLEGE Mit einer Puppe erlernten Schülerinnen in den 1960er Jahren den Umgang mit Säuglingen.

Die Oberinnen kümmerten sich auch um die An- schaffung und Instandhaltung des Inventars und hatten insgesamt „für den guten Fortgang der Werke zu sorgen“. Von ärztlicher Seite stand dem Hospital ein Direktor als Verwaltungsleiter vor (Ende der 1950er Jahre Pater Friedrich Kayser) so- wie als ärztlicher Leiter ein Chefarzt (seit Ende der 1950er Jahre Dr. Alois Grunert, Leiter der Ortho- pädie) und das Kollegium der Abteilungsärzte. Gemeinsam entschied man über den weiteren Ausbau des Hospitals: Auf einem 1957 von der Caritativen Vereinigung erworbenen, neben dem Luisenheim gelegenen Gartengrundstück des ehemaligen Hofs Contzen wurde 1958/1959 die sogenannte Vorschule errichtet – als Teil der Schwesternschule. Die Schülerinnen sollten täg- lich im Krankenhaus arbeiten, dort praktische Er- fahrungen sammeln und auch verpflegt werden. Ein weitaus größeres Vorhaben waren zwei große Wohnhäuser für Mitarbeiterinnen und Mitarbei- ter. Da Personal zu Beginn der 1960er Jahre auf demHöhepunkt des „Wirtschaftswunders“ knapp war, versuchten die Arbeitgeber, ihre Angestellten mit Leistungen wie günstigen Wohnungen zu locken und dauerhaft zu halten.

WOHNHE IM Das 1966 bezogene Schwesternwohnheim wurde für viele Schülerinnen und Schwestern zum Zuhause und zum Treffpunkt. Im Gebäude war auch die Pflegeschule untergebracht.

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