10_2016

MOSAIK

Schneefreie Berner Veloroute imTest Auf der Velohauptroute Wankdorf–Bahnhof–Bümpliz soll es ab diesem Winter keine Schneemassen mehr geben, es wird gesalzen und geräumt. Das Projekt ist auf fünf Jahre ausgelegt.

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Der Gemeinderat der Stadt Bern hat sich im Rahmen der Legislaturrichtlinien 2013–2016 zum Ziel gesetzt, die Rahmen- bedingungen für den Fuss- und Velover- kehr zu verbessern und dabei insbeson- dere auch die Velowegverbindungen zu optimieren. Nach der verwaltungsinter- nen Vorbereitung der Velooffensive hat der Stadtrat im April 2016 einen Pla- nungskredit gesprochen. Ziel: Veloanteil von 20 Prozent Im Rahmen der Velooffensive ist eine Machbarkeitsstudie für elf radiale Velo- hauptrouten mit erhöhtem Standard er- arbeitet worden. Velohauptrouten sollen massgeblich dazu beitragen, dass der Anteil der Velofahrenden am Gesamt- verkehr bis 2030 von heute rund 11 auf 20 Prozent gesteigert werden kann. Die erste Velohauptroute Wankdorf konnte Ende Juni 2016 eröffnet werden. Für die Attraktivität der Veloverbindun- gen ist wichtig, dass sie durchgehend und ganzjährig in einem sicheren Zu- stand zur Verfügung stehen. Schneemassen als Risiko für Velofahrer Dies ist heute nicht immer der Fall: Bei grossen Schneevorkommen auf der Strasse werden die Radstreifen häufig als Schneestauraum benutzt. Umgekehrt wird bei geringer Schneehöhe bislang auch bei Strassen der ersten Dringlich- keitsstufe auf eine Räumung verzichtet. Während solche Verhältnisse für den motorisierten Verkehr in der Regel rela- tiv gefahrlos zu bewältigen sind, sind sie für Velofahrende mit signifikant höheren Risiken verbunden. Im Rahmen eines auf fünf Jahre angelegten Pilotprojekts soll deshalb ab dem kommenden Winter die Velostrecke zwischen Bern Wankdorf und Zentrum Bümpliz konsequent in ers- ter Dringlichkeit behandelt werden. Kon- kret soll diese Veloroute künftig gezielter und bereits in einem früheren Stadium gesalzen werden. Dies gilt sowohl für die in den Strassenraum integrierten Rad- streifen als auch für die Teilabschnitte ausserhalb des Strassenraums. Zudem soll auf den betroffenen Velohauptrou- ten beziehungsweise Radstreifen überall

Impressum

53. Jahrgang / Nr. 539 / Oktober/octobre

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Patric Schädeli.

Bild: zvg

Sole (Salzwasser) statt Trockensalz ver- wendet werden: Weil es auf den Velo- streifen praktisch keine Walkbewegun- gen durch breite Reifen gibt, ist der Einsatz von Trockensalz dort ungeeignet – die chemische Reaktion des Auftauens findet erst mit grosser Zeitverzögerung statt. Zudem sollen bei der Schneeräumung die fraglichen Radstreifen und Velowege nicht mehr als Schneedepot genutzt wer- den. Der von der Strasse geräumte Schnee muss daher auf einem Grossteil der Pilotstrecke mittels Schneefräse auf einen Lastwagen geladen und abtrans- portiert werden. Die zu unterhaltende Strecke umfasst 14,8 Kilometer. Ziel des Pilotbetriebs wird es sein, die Vorteile für den Veloverkehr, die Auswirkungen auf den übrigen Verkehr, die technischen Abläufe sowie dieAuswirkungen auf die Quartierstrassen genauer abschätzen und nötigenfalls Massnahmen ergreifen zu können. Dazu ist ein gezieltes Moni- toring vorgesehen.

Patric Schädeli, Leiter Betrieb + Unter- halt,Tiefbauamt der Stadt Bern

Informationen: Weitere Beispiele werden am Nationalen Winterdienstkongress am 2. November in Biel vorgestellt. tinyurl.com/Winterdienstkongress

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SCHWEIZER GEMEINDE 10 l 2016

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