06_Pre-programme_2012

Fortbildungen

Burn Out – Brennen und Verbrennen als Konstrukt und Metapher Modebegriff oder Paradigmensprung? - Kreative Diagnostik, Differenzialdiagnose und Therapie – H. Albrecht, Berlin

im Augenblick unzureichend. Mit dem Dokumentations- Systemder DGPMsteht ein einfaches, robustes, preiswertes und transparentes Instrument zur Verfügung, mit dem wir darstellen können, was wir tun und leisten. Ungefähr ein Jahr haben wir für die Entwicklung gebraucht. Jetzt ist das System in der Praxis im Einsatz. Die wichtigsten Essentials für eine erfolgreiche zukünftige Interessenvertretung sind damit zu belegen: Morbidität und Leistungsbedarf. Die bereits durchgeführten Workshops haben wichtige AnregungenundImpulsegebracht.ImjetzigenWorkshop sollen der aktuelle Stand und die weitere Entwicklung diskutiert werden. Das System wird einschließlich der Anwendung des Handcomputers präsentiert.

Kosten: Dauer:

200 €

4 DStd

Burn Out als Zustand chronischer Erschöpfung mit vielfältigen körperlichen und psychischen Symptomen betrifft meist Gutverdienende mit höherem sozialen Status und Bildung und ursprünglich hoch Motivierte mit idealistischer Einstellung zu ihrem Beruf, mit „ brennenden Idealen“, „glühender Begeisterung“. Burn Out hat einen phasischen Verlauf, zu Beginn schleichend mit Unfähigkeit zu Erholung, Schlafstörungen, Reizbarkeit und zunehmender Stress-Intoleranz, entwickelt sichweiter mit suchtartiger selbstschädigender Eigendynamik in tragische Dimensionen der Erschöpfung. Als Kontrapunkt zu den eher skeptischen und verhaltenen Ergebnissen der HTA-Studie von 2010 zum Burn Out werden das Innovative und der therapeutische Nutzen des erweiterten diagnostischen Blicks hervorgehoben, die lösungs- und ressourcen-orientierten Aspekte und Fehler und Missverständnisse im Umgang mit Burn Out als Diagnose zur Diskussion gestellt. Diagnostik wird als ein Eingriff und Umgestaltung von Welt, nicht allein als Abbild, sondern Konstruktion von Wirklichkeit begriffen. Gesundheit und Krankheit sind Konstruktemit der Bildkraft vonMetaphern, mit der Traumarbeit verwandt und dem Mythos, der Individuelles und Kollektives in bildhafter Sprache bündelt und damit einen Kosmos von Bedeutung festhält. Überlegungen zur Differenzialdiagnose, insbesondere zum Thema der Depressionen, werden vorgestellt. Burn Out wird millionenfach diagnostiziert, mit steigender Tendenz und hoher Akzeptanz in der Bevölkerung mit dem Anschein einer Modediagnose. Verweist aber dieses Phänomen nicht auf ein Ungenügen psychologischer Diagnostik in den gängigen Klassifikationssystemen von Krankheit? Ein besonderes Augenmerk wird der Rolle der persönlichen Fiktionen als innere Antreiber beim Burn Out gewidmet. Fiktionen sind unbewusste Persönlichkeitsziele - unwahre aber praktisch wertvolle Hilfskonstruktionen, die dem Handeln zugrunde liegen und das Persönlichkeitsgefühl sichern sollen. Sie liegen als planvolle Dynamik dem Handeln zugrunde, gestalten die Funktionen des Seelenlebens und des körperlichen Habitus, die zwischenmenschliche Kommunikation und somatische Symptome. Burn Out hat sich trotz erheblicher Kontroversen durchgesetzt. In diesem unscheinbaren Kürzel ist

Psychoonkologie M. Beutel, Mainz; J. Kruse, Gießen; W. Söllner, Nürnberg

Kosten: Dauer:

100 €

2 DStd

Onkologische Erkrankungen gehen mit psychosozialen Belastungen, die von der Mehrheit der Patienten erfolgreich bewältigt werden können, einher. Übersteigen die Belastung die Bewältigungsressource, so entwickeln die Patienten depressive Symptome und Ängste. Häufig sind es aktuelle Krisen, in denen die Patienten psychoonkologische Unterstützung in Anspruch nehmen. Die Fortbildung vermittelt einen Überblick über die psychische Komorbidität und den Bedarf an unterschiedlichen psychoonkologischen Angeboten. Krebspatienten und Behandler beschäftigt die Frage nach möglichen Zusammenhängen zwischen Krebs und Psyche, wobei insbesondere der Modulation des Immunsystems große Bedeutung zugemessenwird. Einige Studien, die einen Zusammenhang zwischen der Art der Krankheitsbewältigung bzw. der Veränderung derselben durch Psychotherapie und dem Krankheitsverlauf gefunden haben, haben großes Aufsehen erregt und Hoffnungen geweckt. Im Seminar werden die Studien zu diesen Fragen kritisch gesichtet. Psychotherapeuten scheuen vielfach die Behandlung Krebskranker, wasmit Stigmataeiner Krebserkrankungund eigenenBerührungsängstenzusammenhängt.Bezogenauf Fallbeispiele aus der supportiv-expressiven Einzeltherapie von Krebspatientinnen werden Besonderheiten der Behandlung (Aufbau hilfreicher Beziehung, Fokussierung und Zielsetzung, Aktivität/Flexibilität des Therapeuten, Probleme der Übertragung und Gegenübertragung) diskutiert.

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