GriebensKopenhagen1928

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Frederiksborg.

Zeit in Tåtigkeit. Das Hauptgebåude hat vier Stockwerke, schone Turme und Giebel, sieben Portale mit reichem mythologischen Skulpturenschmuck und Loggien. Die Kellerråume des Schlosses liegen unter dem Wasserspiegel. Das ganze Gebåude zeigt nordischen Renaissancestil mit gotischen Anklången. Es war der Lieblingsaufenthalt des Konigs Frederik VII., der hier mit seiner dritten Gemahlin, der Gråfin Danner, in groBter Zuriickgezogenheit lebte. In der Nacht zum 17. Dezember 1859 wurde das SchloB mit all seinen Kunstschåtzen ein Raub der Flammen. Durch freiwilligeBeitråge war es moglich, denNeubau mit Benutzung der alten starken Mauern sofort zu beginnen, und heute stehen SchloB und Schloflkirche in ihrer alten Pracht da. — In den Råumen des Schlosses ist — groBtenteils auf Kosten des Dr. C. Jacobsen (s. a. S.j75) — das * Nationalhistorische Museum eingerichtet worden, s. S. 118. Die schone * SehloBkirche dient jetzt als Gemeindekirche der Stadt Hillerod; sie wurde 1864 eingeweiht. Die prachtvoll geschnitzte Eingangstiir aus Eichenholz, mit bibli- snlien Darstellungen, wurde aus dem Brand (s. o.) gerettet. Beim Eintritt in die Kirche ist man zunachst iiberrascht durch die sehr bunten Farben, aber bald tritt die wunderbaie Harmonie des ganzen herrlichen Re- naissancebaues hervor. Die Lange der Kirche betragt 50 m, die Breite 12% m und die Hohe 10 % m. Die gewolbte Decke ist reich mit Vergol- dungen, Engelskopfen usw. ausgestattet, und langs der vier Seiten ziehen sich doppelte Galerien, mit starken Pfeilem, Marmorsaulen, Alabaster- figuren usw. hin. Die im unteren Teil der Kirche angebrachten Sitze sowie die Konigsloge sind aus der alten Kirche gerettet worden und ihrer prachtvollen eingelegten Arbeit wegen zu beachten. Der Altar und die Kamel, beide in demselben Stil gehalten, stammen eben- falls aus der alten Kirche und bestehen aus schwarzem Ebenholz, mit Perlmutter und kunstvoller Arbeit in Silber reich geschmiickt. Ebenso beachte man das Taufbecken. Prachtvolle Glasmalereien in den Giebel- fenstem, ein Geschenk des Sir Morton Peto, des englischen Eisen- bahnkonigs, an Frederik VII., gleichfalls aus dem Brand gerettet. L. vom Altar fiihrt eine schmale Wendeltreppe nach der Galerie, deren Wånde mit groBen biblischen Malereien geschmiickt sind. In denFenster- vertiefungen die Wappenschilder der Ritter des Elefantenordens und des GroBkreuzes des Danebrogsordens, darunter die der Deutschen Kaiser Wilhelm I., Friedrich III. und Wilhelm II. und des Fursten Bismarck. Die schone Orgel, 1612 gebaut und 1895 emeuert, wird in der Regel jeden Freitag von 14% bis 15% Uhr vom Organisten gespielt. L. bei derselben befindet sich der Eingang (die Tiir ist zu beachten I) zur koniglichen Betkapelle, die beim Brand vollstandig vernichtet, aber in ihrer alten Pracht wiederhergestellt wurde. Die schonen auf Kupfer gemalten Bilder von G. Bloch. Sie stellen dar: 1. Marift Verkiindigung. 2. ♦Maria Besuch bei Elisabeth. 8. Die Verktindigung an die Hirten. 4. Christi Geburt. 5. Flucht nach Ågypten. 6. Der Kindermord in Bethlehem. 7. Der zwSlfjåhrige Christus lehrt

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