GriebensKopenhagen1928

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Umgebung von Kopenhagen und die dånischen Seebåder .

Roskilde. Hotels: E isenbahn-H ., gute Kiiche, Theatersaal, gelobt; H . P rin­ sen, in der Algade, 23 B. v. 3— 4 K ., F. 1}4, M. 1 %— 3% , A. 3— 4% , P. 7 y2 — 10, WP. 15— 17 K ., gutes Rest., Café, Theatersaal, Garten, Bader, Zh., Ah., gzj., deutsch gespr. — Restaurant im Bahnhofsgebaude. Auskunftsburo des Touristenvereins: Rathausplatz 4 (Buchhåndler Flensborg). Roskilde, eine sehr alte, kleine Stadt mit etwa 14000 Einw., Eisenbahnknotenpunkt, liegt am tief eingeschnittenen Ros- kilde- oder Isse-Fjord. Roskilde war seiner Quellen wegen („K ilde" = Quelle) beriihmt. Harald Blauzahn verlegte im Jahre 980 die Konigsresidenz von Leire nach Roskilde; einige Jahre spater wurde die Stadt auch der Sitz der katholischen Bischofe und blieb es bis zur Einfuhrung der lutherischen Reformation. Den Konigssitz verlegte Christopher III. von Bayern 1443 nach Kopenhagen. Von Roskilde aus haben Knud der Grope, die Waldemars und Margarethe ihre Herrschaft iiber den Norden aus- gebreitet; die Pracht des Hofes, die Ritter- und Liebestaten des Mittel- alters, der Kultus der katholischen Kirche hatten hier ihren Hauptsitz. Von der Fulle ihrer ehemaligen pråchtigen Baudenk- måler besitzt die Stadt nur noch wenige: Die Frauenkirche, zwischen Bahnhof und Dom gelegen, um 1080 erbaut; die St.-Ibs-Kirche, zwischen Dom und Fjord gelegen, um 1125 erbaut, der alte Turm ist abgebrochen; den Stadtturm, Rest einer 1537 abgetragenen Kirche. Das wichtigste Denkmal ist der alte * Dom, die Ruheståtte der dånischen Konige, frii Metropolitankirche des Reichs. Wie die Hugel bei Leire iiber die heidnischen, so wolben sich die Bogen des Ros­ kilder Doms iiber die christlichen Konige. In ihrer Bauart ist diese Kirche trotz des gemischten Stils die schonste Dånemarks. Die ålteste Kirche an dieser Stelle wurde von Harald Blauzahn errichtet, iiber den Grunder des heutigen Baus ist man sich noch nicht einig; von einigen wird Bischof Absalon, von anderen sein Nachfolger Peder Suneson (12. oder 13. Jahrh.) genannt. Die Domkirche ist wochent. von 10, an Sonn- und Festtagen von 12 Uhr bis Sonnenuntergang geoffnet. Fiir die Fiihrung durch Chor und Grabkapellen sind 50 Ore pro Person zu zahlen. Karten sind am Eingang zu haben; Eintritt zu den Galerien: 50 Ore; Besteigung des nordlichen Turmes (prachtvolle Aussicht): 50 Ore. Inneres. Die Kirche ist 84 m lang und 25 m breit. Das Gewolbe des Mittelschiffs, von 20 starken Pfeilern getragen, ist 25 m, das der Seiten- schiffe 12% m hoch. Die beiden nach W. gelegenen Tiirme sind 76 m hoch, der dritte Turm oberhalb des Chores mir etwa 60 m. In dem nordlichen Turm der Fassade befindet sich die groBte danische Kirchen- glocke, die 5,62 m im Umfang miBt.

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