GriebensKopenhagen1928

Roskilde. — 5. Zwei Ausfliige nach Schweden.

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Der jetzige Dom ist nicht das alteste Gebåude. Die erste Kirche, von Harald Blaatand um 980 aus Holz gebaut, stand etwa 100 Jahre. An ihrer Stelle wurde dann auf demselben Platz von Bischof Svend Nordbagge eine groBe Kirche aus Kalk- und Tuffstein gebaut und im Jalir 1084 vollendet. Auch diese Kirche muBte nach etwa 100 Jahren einer neuen weichen, dem jetzigen Dom, der ums Jahr 1200 auf den Fundamenten der friiheren Kirche aufgebaut ist. Der sogenannte Ab- salonsbogen verbindet den Dom mit dem dahinter liegenden Palais (erbaut 1733) und gibt durch seine måchtigen Linien eine wenn auch nur schwache Andeutung von den Grundziigen der Architektonik des altesten Steinkirchengebåudes Danemarks. Nur wenige dånische christliche Konige sind in der Kathedrale zu Ringsted beigesetzt, die anderen ruhen alle im Dom zu Roskilde. Den Anfang macht Harald Blauzahn (t 985), er ist in dem nordwest- lichen Pfeiler des Chores eingemauert, wie iiberhaupt jeder Pfeiler seinen Konig birgt, einer zugleich den Bischof Wilhelm. Die Denk- rnåler der spåteren Konige sind entweder im Chor, in der Nåhe des Altars, oder in den besonderen Kapellen aufgestellt. Die Sarkophage Frederiks IV. und seiner Gemahlin am Altar, Frederiks V. und seiner Gemahlin in einer besonderen Kapelle, Christians I I I . und Frederiks I I ., ebenfalls in Kapellen, sind ihrer schonen Bildhauerarbeiten wegen beachtenswert. Hinter dem Altar der * Sarkophag der Konigin Margarethe, der Beherrscherin der drei nordischen Reiche, ein Meister- werk der Bildhauerkunst (1423 errichtet); sehr schon sind auch die knienden Statuen Frederiks I I . und Christians I I I . In der Kapelle Chri­ stians an deren Mittelsåule die HohenmaBe verschiedener dånischer und fremder Konige angegeben sind, sind die alten Freskogemålde restauriert worden. Die interessantesten unter den Kapellen sind die Brigitten-Kapelle (Ende 15. Jahrh.) und die Laurentius-Kapelle (1384). In der Kapelle Christians IV . Ttf.Freskogemålde von Marstrand und Bronze- Statue des Konigs (von Thorvaldsen). Die letztverstorbenen Mitglieder des Konigshauses, Konigin Louise (t 1898), Konig Christian IX . (f 1906), Konig Frederik VIII. (f 1912) und Konigin Louise (t 1926) sind in der neuen Kapelle Christians IX . in pråchtigen Marmor-Doppel-Sarkophagen beigesetzt. Mehr als 35 Konige und Koniginnen und mehr als 50 Prinzen und Prinzessinnen ruhen in der Kirche; auch Saxo Orammaticus (t 1204), der beruhmte dånische Geschichtsschreiber, hat hier im Dom seine Grabståtte unter einem einfachen Stein. An der Westseite des Hoch- chors befindet sich seit 1879 auf einem Katafalk die in einer Kiste in der Kirche aufgefundene Alabasterfigur des 1363 gestorbenen Prinzen Christoffer, des 19jahrigen einzigen Sohns des Konigs Valdemar IV., des Bruders der Unionskonigin Margarethe. Dieser Prinz starb infolge einer Verwundung in einer Seeschlacht gegen die Hanseaten. Der $ Attar mit seinen ausgezeichneten Holzschnitzwerken, die Skulpturen im Chor sowie an der Kanzel und den Monch-Stiihlen sind beachtenswert. Die alte, in neuerer Zeit restaurierte Orgel ist vorziiglich. Im Choreingang Portråts vieler verstorbener Bischofe. Das Uhrwerk der Kirche stammt aus dem 15. Jahrh. 5. Zwei Ausfliige nach Schweden. A. Kopenhagen—Malmo. Von Kopenhagen nach Malmo ist mehrere Male tåglich Verbindung teils mit Dampffåhre in 1% St. (Abfahrt vom Preihafen [II. 55 f]; Eahr-

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