GriebensKopenhagen1928

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Zur Geschichte Kopenhagens.

Um 1400 zåhlte Kopenhagen etwa 4000 Einwohner, be- saB 4 Kirchen und ein Kloster, um 1530 war die Einwohner- zahl auf 10000 gestiegen. Unter Erik von Pommern wurde Kopenhagen Residenzstadt und erlebte die Einfiihrung der Reformation. 1478 wurde eine Universitåt errichtet, die im damaligen Rathaus untergebracht wurde. Frederik I. iibertrug 1525 der Stadt groBe Låndereien und gewåhrte eine neue Stådteordnung. In der ersten und in der zweiten Hålfte des 16. Jahrh. erlebte Kopenhagen zweimal hintereinander eine Bliitezeit seines Handels, die auch eine bauliche Entwicklung der Stadt mit sich brachte. Eigentliches GroBstadtgepråge bekam sie unter Christian IV . (1588— 1648), welcher sich fiir die Stadt besonders interessierte und verschiedene monumentale Gebåude errichten lieB, so Rosenborg SchloB und die Borse, beide in hollåndischer Renaissance (von H. Steenwinkel) gebaut, ferner das Zeughaus, die Holmens- kirche, die Trinitatiskirche mit dem runden Turm, bei Hillerod das SchloB Frederiksborg. Dieser Konig legte auch 1618 Kristianshavn an und verband diesen neuen Stadtteil durch die „groBe Amagerbro44, die heutige Knippelsbro, mit Kopenhagen. Er errichtete ferner einen neuen Hafen zwischen Kopenhagen und Amager an Stelle des immer mehr versandenden alten Hafens. In den nåchsten Jahren wuchs die Einwohnerzahl der Stadt unaufhorlich, und j Frederik I II. (1648—70) lieB einen genauen Plan zur Anlegung neuer Stadtteile ausarbeiten. 1659 wurde die Stadt von den Schweden belagert, aber durch die Tapferkeit ihrer Burger gerettet. Um 1660 legte der Konig das Kastell Frederikshavn an, 1669 lieB die Konigin Amalienborg erbauen. 1711— 12 wiitete in Kopenhagen die Pest, der fast der dritte Teil der Einwohner zum Opfer fiel. 1728 wurde die Stadt von einer groBen Feuersbrunst heimgesucht, wobei etwa a/ 5 der Stadt vernichtet wurden. 1794 wurde das von Christian VI. (1730—46) erbaute SchloB Christiansborg ein Raub der Flammen, und 1807 verheerte wiederum ein aus- gedehnter Brand (hervorgerufen durch das Bombardement der englischen Flotte) groBe Teile der Stadt. 1801 und 1807 wurde Kopenhagen von den Englåndern bombardiert, die sich bei dieser Gelegenheit die gesamte Flotte Dane­ marks ausliefern lieBen (vgl. S. 18).

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