GriebensKopenhagen1928

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Trinitatiskirche. —

Zoologisches Museum.

Die Trinitatiskirche (III. 461; Eintr. s. S. 42) ist nach den Zeichnungen Christians IV. von dem Schweizer Baumeister Scheffel 1637— 1646 im Spitzbogenstil erbaut und nament- lich wegen ihres Turmes ohne Treppen, „Runde Taarn“ , beriihmt; beim Brande 1728 hat sie sehr gelitten und ist seit jener Zeit oftmals erneuert worden. Altar und Kanzel von Holz sind reich verziert. Die Kirche enthålt die Gråber einiger beriihmter Månner. Der beriihmte Runde Taarn (Besteig. s. S. 44) ist etwa 36 m hoch und hat 15 m im Durchmesser. Er diente ur- spriinglich als Observatorium, und auch Tycho Brahe hat hier gearbeitet. Zwischen seinem åuBeren und inneren Mantel windet sich ein breiter Schneckengang aufwårts, der so allmåhlich ansteigt, daB Zar Peter der GroBe wåhrend seines Besuches in Kopenhagen hinaufritt, wåhrend seine Gemahlin in einem mit vier Pferden bespannten Wagen hinauffuhr (2. Oktober 1716). Die Frontseite des Turmes tragt eine Insehrift in eigentiimliclien damals håulig benutzten „Råtseln", welche bedeutét: „Doctriuam et justitiam dirige Jehova in corde coronati regis Christiani quarti 1642.“ Im Gitterwerk oben am Turm, einer sehr schonen Schmiedearbeit aus der Zeit Christians IV., findet man die Buchstaben: R. F. P. (Wahlspruch Christians IV .: „Regna firmat pietas“ ) mehrmals wiederholt. Der Kopen- hagener Volkswitz hat die drei Anfangsbuchstaben R. F. P. mit „Riget fattes Penge “ (dem Reiche fehlt Geld) ausgelegt. Dem Turm gegeniiber zwischen Kannikestråde und Krystalgade liegt die Regenz ( Regentsen, domus regia), 1623 von Christian IV. erbaut; sie gibt lt3 Studenten Woh- nung und Unterstiitzung. Weiter in die Krystalgade hinein liegt r. die Synagoge (III.441), 1833 nach dem Plan des Professors Hetsch im ågyp- tischen Stil erbaut. (Inspektor hinter dem Tempel iui Stiftshaus Meyers Minde.) Weiter l., an der Ecke der Fiolstråde, die Univer- sitåtsbibliolhek (Besuchszeit s. S. 44). Dicht daneben das ebenfalls zur Universitåt gehorende, prachtvolle Zoologische Museum, 1863— 69 nach der Zeichnung des Architekten Chr. Hansen im romanisch-italienischen Stil erbaut. (Eintr. s. S. 40; Inneres s. S. 131.) Die Krystalgade mundet in die Norregade, die man Z. hinuntergeht. R. ein groBer Neubau: Telefonhuset, Zentral- Btation der Telefon-Aktien-Gesellsch., daneben, an der Eck« Griebens Reisefiihrer: Kopenhagen. 26. Aufl. 5

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