GriebensKopenhagen1928

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Drei Wanderungen durch Kopenhagen.

der St. Pederstråde, die deutsche Petrikirche (III. 43m ; Eintr. s. S. 42), eine gotische Kreuzkirche. Die ålteste Petrikirche geht wahrscheinlich bis vor das 14. Jahrh. zuriick. Friedrich II. iiberiieC diese Kirche iin Jahr 1585 den in Kopen­ hagen wolinenden deutschen Familien, und die Kirche ist Doch heute deutsche Gemeindekirche. Sie brannte 1728 ganz nieder, wurde neu erbaut und 1731 eingeweiht. 1918 wurde die Kirche mit 15 (von Prof. Linuemann, Frankfurt a. M.) gemalten Glasfenstern geschmiickt, 1927 wurde eine Gedåehtnistafel fiir die im Weltkrieg gefallenen Mitglieder der Deutschen Gemeinde angebracht. In dem altertiimlichen Kraut- garten, zwischen den Seitenkapellen, eine Anzahl alter Grabmåler, ebenso in der schon gewolbten Grabkapelle. — Der fast 78 m hohe kupferbelegte Turm ist wegen seines entziickend Ieichten Aufbaues architektoniscli beriihmt. Mit der Kirche verbunden ist die aus dem Jahr 1640 stammende Grabkapelle, ein vollendet schoner Kreuzgang, 1906 erneuert, mit wertvollen schmiedeeisernen Gittertiiren. In den Nischen måchtige Mannorsarkophage bekannter deutsch- dånisclier Adelsgeschlechter. Besonders kunstvoll der Bronzesarkophag in der v. Plessenschen Familiengruft. Die von den Decken hångenden alten Bomben sollen bei der BeschieCung der Stadt durch die Englander, 1807, in Kapelle und Kirche gefallen sein. — Sehr schon ist der Innenhof, der sog. ,,Urtegaard“ , d .i. Krautgarten, auf 3 Seiten von den Kreuz- gången abgeschlossen. In der nordlichen Mauer gut erhaltene Epi- taphien aus dem Anfang des 17. Jahrh. Von hier aus ist der Blick auf den Petriturm besonders schon. Wenige Schritte weiter l. in der Norregade (Nr. 39) liegt das Folketeater (III. 431; s. S. 35). Zuriick zur St. Peterstråde. Bemerkenswert sind hier noch die Deutsche Mddchenschule, Nr. 4, und (Nr. 14) das Valkendorfsche Kollegium, ehemaliges Karmeliterkloster, 1595 von Staats- rat Christopher Valkendorf errichtet als Freiwohnung fur 20 Studenten. In der Norregade weiter bis l. zum F ru ep lad s (Frauen- platz, III. 4 4o); dieser ist n. von der Universitåt und deren Bibliothek, o. von der Metropolitanschide, s. von der Frauen­ kirche und w. von dem alten und stilvollen Bischofssitz be- grenzt und zu einer Art Pantheon bestimmt. Bisher erheben sich hier sieben Denkmåler, und zwar bei der Universitåt die Busten der Professoren Madvig, N. Clausen, E. Schou und Japetus Steenstrup, bei der Frauenkirche die Busten der Bischofe Martensen und Munster und des Komponisten C. Weyse. Die Universitåt (III. 44n; Besicht. s. S. 44) wurde von Christian I. 1479 gestiftet; alle Fachvorlesungen sind uri- entgeltlich. Das eigentliche Universitåtsgebåude liegt der

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