GriebensKopenhagen1928

Universitåt.

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Frauenkirche gegeniiber und macht nur einen Teil des Universitåts-Quadrats aus. Es ist im gotischen Stil von Professor Malling 1836 erbaut. Eine breite Treppe fiihrt zu der mit Fresken (von Constantin Hansen) geschmiickten Vorhalle mit zwei Marmorstatuen, Minerva und Apollo, von Bissen sen. Dem Eingang gegeniiber der sehenswerte Festsaal, dessen drei Wånde mit einer Reihe von groBen historischen B ildern geschmiickt sind: Das erste Bild (i. vom Eingang): Episode des skandinavischen Naturforscher-Kongresses 1847, von Erik Henningsen. — Das zw eite Bild (r. vom Eingang): Episode der Teilnahme der dånischen Studenten an einem Ausfall wåhrend der schwedischen Belagerung Kopenhagens 1659, von Rosenstand. — Das d r itte Bild: Hans Tausen (1494— 1561), der danische Reformator, beschiitzt den katholischen Bischof Joachim Ronnow gegen die Gewalttåtigkeiten der Burger Kopenhagens, von Pro­ fessor Carl Bloch (f 1890). — Das v ie rte Bild: Die Einweihung der Universitåt in der Frauenkirche 1479, wo der Bischof von Roskilde und Kanzler der Universitåt dem Konig Christian I. die ersten Universitåts- lehrer vorstellt, von Professor Marstrand. — Das fiin fte Bild: Tycho Brahe (1546— 1601) empfångt den Konig Jakob VI. von Schottland auf seinem SchloB Uranienborg, von Prof. C. Bloch. — Das secliste Bild: Der gelehrte Konig Frederik III. (1648— 1670) examiniert den jungen Peter Schumacher (spater Graf Griffenfeld, GroBkanzler des Reiches) im Hause des Bischofs Jesper Broclimand um 1650, von Pro­ fessor C. Bloch. — Das sieb en te Bild: Professor der Universitåt Baron Ludwig Holberg (1684— 1754), dånischer Schauspieldichter, bei der Probe einer seiner Komodien, von Rosenstand. — Zwischen den Bil­ dern Ornamente mit Vogeln und Blumen. Unterhalb der Gemålde um den ganzen Saal reich geschnitzte Eichenholztåfelung mit lebens- groBen Portråtmedaillons dånischer Konige. Dicht neben dem Universitåtsgebåude, an der Fiol- stråde, liegt das im altgotischen Stil gehaltene, von Professor Herholdt 1857— 61 erbaute Bibliothek-Oebåude (Eintr. s. S. 44) der Universitåt. Die Bibliothek besitzt iiber 400000 Bånde und 150000 Handschriften. Besonders zu beachten ist die „Arne Magnåansche Sammlung“ alter islåndischer, norwegischer, schwedischer und dånischer Handschriften, und die Sammlung des beriihmten Sprachforschers Bask mit alten Handschriften in der Zendschen und Pehlwischen Sprache. Auf der anderen Seite des Universitåtsgebåudes liegt zwischen Frueplads und Krystalgade der l. Fliigel des Uni- versitåts-Komplexes mit der bedeutenden zoologischen Stu- diensammlung. Der l. Hof (Eingang Frueplads) wird hinten von einem niedrigen Gebåude begrenzt, dessen r. Hålfte das „ Konsistorium “ einnimmt, ein Rest der friiheren katholi- 5 *

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