Blickpunkt Schule 5/2023

Austausch – Analyse – Konzeptionierung Bildungspolitischer Ausschuss des DPhV tagte in Kassel Z ur traditionellen Herbstsitzung trafen sich Mitglieder des Bil dungspolitischen Ausschusses Welche Art von Bildung brauchen wir heute? gen, die Voraussetzung für komplexes Denken seien, weil die Vernetzung im Gehirn nur durch Übung erreicht wer de, zum Beispiel Schreiben per Hand,

28 Berichte SCHULE

Mathias Brodkorb, Publizist und ehe maliger Minister in Mecklenburg-Vor pommern, sprach in seinem Vortrag von der ‘pädagogischen Innovations falle’ und zeigte sich skeptisch gegen über der erfolgreichen Umsetzung der Digitalisierung. Mit Hinweis auf die Er gebnisse der Hattie-Studie beschei nigte er digitalen Elementen im Un terricht eine geringe Effektstärke mit Ausnahme interaktiver Lernvideos. Außerdem bezweifelte er, dass ausrei chende finanzielle Mittel zur Verfü gung stünden. Trotzdem sei die Lern welt der Kinder und Jugendlichen zu berücksichtigen, man könne also nicht ganz auf digitale Materialien und Methoden verzichten. Zu glau ben, dass durch Digitalisierung eine Chancengleichheit hergestellt werde, hielt er für einen Trugschluss, weil lernwillige und lernfähige Schülerin nen und Schüler stets einen Vorteil hätten. Im Gegenteil gäbe es negative Einflüsse unter anderem durch ‘sozia le’ Medien. Darüber hinaus zeigten Studien, dass durch Digitalisierung motorische Fähigkeiten verloren gin

(BPA) des Deutschen Philologenver bands vom 21. bis 23. September 2023 in Kassel. Fast alle Bundeslän der waren bei der Veranstaltung, die vom BPA-Vorsitzenden Dr. Marcus Hahn geleitet wurde, vertreten. Für den Hessischen Philologenverband nahm Angelika Kiene-Bock vom Pädagogischen Ausschuss teil. Resultate und künftige Aufgaben Am Anfang stand eine Rückschau auf die vom BPA in letzter Zeit erarbeite ten Papiere und eine Evaluation des Erreichten sowie eine Ausgestaltung des ‘Fahrplans’ für die kommenden Sitzungen. Dabei wurde auch der Be schluss der Kultusministerkonferenz zur Oberstufenreform angesprochen und vereinbart, gemeinsam eine ver gleichende Tabelle der Bundesländer mit Leitfragen zur gymnasialen Ober stufe und zum Abitur zu erstellen. Als wichtiges Ziel wurde mehr Vergleich barkeit bei insgesamt höherem Ni veau gefordert.

Klavierspielen. Erst wenn die Basis kompetenzen vorhanden seien, so Mathias Brodkorb, könnten digitale Elemente eingesetzt werden. In der nachfolgenden Diskussion wurde das Spannungsfeld zwischen der von der Gesellschaft gewünschten (Chancen-)Gleichheit und den biolo gischen, aber auch sozialen Voraus setzungen deutlich. Dabei erinnerte der Referent an die gesellschaftlich kaum infrage gestellte Situation im Sport mit seiner Leistungsorientie rung. Entsprechend sei auch Bildung ohne Anstrengung nicht möglich: »Nur durch Knacken des Problems kann die Lust am Lernen entstehen.« Schule müsse Fähigkeiten vermitteln, die langanhaltend wirkten, so sein Fazit. Gymnasiale Bildung in den Ländern – Analyse und Konzeptionierung Eine Sammlung von Fragen zu den Kriterien und Voraussetzungen zeit

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