Blickpunkt Schule 5/2023

gemäßer und damit eigentlich zeitloser Bildung er öffnete den Gedankenaustausch der bildungspoli tischen Vertreterinnen und Vertreter aus den Bun desländern. Dabei wurde diskutiert, ob der aus dem Bereich der Technik stammende Begriff Transfor mation die Entwicklung im Bildungsbereich, aber auch in der Gesellschaft richtig kennzeichne. Die Frage, welche Art von Bildung wir heute brauchen, führte unter anderem zu Überlegungen, welche Bildungstrends als negativ bzw. positiv angesehen werden. Um Schülerinnen und Schüler dauerhaft weiterzubringen und sie zu befähigen, den gesell schaftlichen Wandel zu gestalten, so ein Ergebnis der Erörterung, sei vertiefte Allgemeinbildung (fachlich und kulturell, im kognitiven und affekti ven Bereich) verbunden mit interessen- und studi enorientierter Berufsorientierung sowie ethisch moralischer Haltung Voraussetzung. Aktuelle bildungs- politische Entwicklungen in Bund und Ländern Am letzten Tag richtete Boris Krüger als Vorsitzen der des Bezirks Kassel des Hessischen Philologen verbands ein Grußwort an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den anderen Bundesländern. Dabei ging er auch auf das Jubiläum des hphv ein, der vor 150 Jahren in Kassel gegründet wurde. Einen wei teren Bezug zu Kassel hatte man schon am Vortag in Form eines kurzen gemeinsamen Spaziergangs durch das Niederzwehrener Märchenviertel in Nachbarschaft des Tagungshotels hergestellt. Auch die Vorsitzende des DPhV, Prof. Dr. Susan ne Lin-Klitzing, nahm an diesem Tag an der BPA Sitzung teil. Sie, die bereits seit vielen Jahren Mit glied des hphv ist, erinnerte daran, dass das Gym nasium die erfolgreichste Schulart sei und erwähn te die gelungene Jubiläumsfeier des hphv in Wies baden. Auch der DPhV habe in diesem Jahr Grund zum Feiern, denn er sei dann 120 Jahre alt. In ihrem Bericht ging die DPhV-Vorsitzende auf die Neuge staltung der Verbandszeitschrift ‘Profil’ ein und sprach die Beschlüsse der Kultusministerkonferenz zur gymnasialen Oberstufe und zum Abitur an. Hier habe der DPhV einige Positionen einbringen kön nen. Auch der Austausch mit den Universitäten und dem Deutschen Hochschulverband sowie die Emp fehlungen des Deutschen Rechtschreibrats zum Thema Gendern wurden von Lin-Klitzing themati siert. Die Berichte über bildungspolitische Entwicklun gen in den Bundesländern lieferten abschließend einen interessanten Informationsaustausch und Überblick über die aktuelle bundesdeutsche Bil dungslandschaft. Angelika Kiene-Bock

Berichte

» Die hessische Delegation beim DPhV v.l.n.r.: Ralph Hartung, Reinhard Schwab, Edith Krippner-Grimme, Prof. Dr. Susanne Lin-Kltizing, Dr. Knut Dittmann, Annabel Fee und Volker Weigand Festakt des DPhV in Berlin am 10. November 2023 150 Jahre hphv … 120 Jahre DPhV … Von Wiesbaden nach Berlin … Was hätte einen würdigeren Rahmen bieten können als die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wis senschaften, um eine weitere Feier zu begehen. Der Hessische Philologenverband war der Einladung sehr gerne gefolgt. S elbst mit einem persönlichen Jubiläum in diesem Jahr unterwegs (60 Jahre Susanne!) begrüßte die Bundesvor sitzende Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing zahlreiche Gäste aus allen Landesverbänden und der Politik zu einem Festakt des DPhV. Eingerahmt durch die Schlussworte von ihrem Stell vertreter Stefan Düll widmeten sich sowohl Karin Prien (Kul tusministerin aus Schleswig-Holstein) als auch Prof. Dr. Peter André Alt (ehemaliger Präsident der Hochschulrektorenkonfe renz) dem aktuellen Stellenwert des Gymnasiums in einer sich immer mehr Herausforderungen gegenübersehenden Bil dungslandschaft. Im Fokus des Festaktes lag für die Redner das Motto der Ver anstaltung: ‘Was die Welt im Innersten zusammenhält – Fach lichkeit und Komplexität als Elemente gymnasialer Bildung’. Am nächsten Tag schloss sich den Festlichkeiten die Sitzung des Bundesvorstandes an; neben der Genehmigung des Haus halts ging es vor allem um die Themen der Arbeitszeiterfassung und des Lehrermangels. Mehrere Landesverbände warnten vor einer sich dramatischen Verschärfung des Lehrkräftemangels, der sich regional unterschiedlich zeige. Hinsichtlich der Umset zung des EuGH-Urteils bezüglich der Arbeitszeitdokumentati on für Lehrkräfte antizipierten die Anwesenden eher deutliche Nachteile für unseren Berufsstand, sollte es dazu kommen. Während der beiden Tage wurde deutlich, dass es noch mehr als zuvor einen starken Philologenverband braucht, um den ak tuellen gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen zu begegnen und kritisch zu begleiten. Annabel Fee und Volker Weigand

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