Blickpunkt Schule 5/2023

Der neue Landesvorsitzende stellt sich vor

Editorial

Liebe Kolleginnen und Kollegen, nach acht Jahren als Landesschatz meister freue ich mich, Sie in neuer Funktion an dieser Stelle grüßen zu können. Hinter uns liegt eine Vertre terversammlung, die einen kleinen Generationenumbruch mit sich ge bracht hat: Reinhard Schwab (bislang Landesvorsitzender) und Christof Ganß (bislang Redakteur für ‘Blick punkt Schule’) wurden in einem wür digen Rahmen verabschiedet, neu im geschäftsführenden Vorstand sind Carsten Franz als Landesschatzmeis ter und Boris Krüger als Redakteur für ‘Blickpunkt Schule’. Neu im Lan desvorstand als Vorsitzender des Aus schusses für Berufspraktische Fragen (BPA) ist Dennis Hütter . Zweifelsohne sind die Probleme in der vergangenen Wahlperiode nicht kleiner geworden, auch wenn uns Co rona nur noch mit einigen (auch bil dungspolitischen) Nachwehen be schäftigt: Die grausamen Kriege in der Ukraine sowie im Nahen Osten brin gen viel Leid; die Inflation und stei gende Zinsen sorgen bei etlichen Kol leginnen und Kollegen gerade im Ru hestand, aber auch in den unteren Besoldungsgruppen anderer dbb Fachverbände für finanzielle Belas tungen. Eine zunehmende Herausfor derung ist auch eine immer weiter um sich greifende erbitterte Auseinan dersetzung gerade in den sozialen Netzwerken um mittlerweile fast je des Thema, so banal es auch sein mö ge. Der gesellschaftliche Zusammen halt bröckelt. Leistungsversagen auf der einen, zugleich aber auch fast schon inflationär gute (Abschluss-) Noten: All das sorgt für erhebliche Diskussionen. Ja, es ist mehr Geld in die Bildungs landschaft in den vergangenen Jah

juristischen Rückendeckung durch den Dienstherrn bei Gewalt, der Be soldung ohnehin, aber auch lange Zeit etwas weniger im Rampenlicht ste hende Aspekte wie dienstliche Beur teilungen, Konferenzordnungen, Teil zeitoptionen oder Abordnungen drän gen in den Vordergrund. Ein wichtiges Signal, der Fürsorge pflicht uneingeschränkt nachzukom men, sollte sich aus den Tarifverhand lungen in Hessen Anfang 2024 erge ben, aber auch mit Blick auf die Be soldungsreparatur. Ja, zwei mal drei Prozent Lohnerhöhung waren ein gu ter Anfang, aber es braucht weitere Schritte und – nicht zu vergessen – als Entschädigung für zu niedrige Be soldungsanpassungen und gerichtlich bereits vor zwei Jahren durch eine er folgreiche Klage festgestellt (unter stützt und vorangetrieben durch den dbb Hessen) – auch eine ordentliche Einmalzahlung. Es muss das ausge bessert werden, was in der zweiten Hälfte des letzten Jahrzehnts vorent halten wurde. Wir stehen vor Personalratswahlen, die uns hierfür hoffentlich mit einem guten Ergebnis den Rücken stärken, um auch weiterhin für unsere Kolle ginnen und Kollegen aktiv sein zu können. Es klingt einfach: Nur gemeinsam gelingt es, Probleme zu lösen, Verbesserungen zu erreichen und somit auch für die Bildungsland schaft in Hessen die besten Ideen vo rantreiben zu können – gemeinsam mit unseren Dachverbänden DPhV und dbb!

von VOLKER WEIGAND Vorsitzender des Hessischen Philologenverbandes

ren geflossen, das darf man ruhig auch anerkennen. Nur: Es hilft an scheinend nicht, die Probleme zu lö sen. Sind noch mehr Tablets, Förder pläne, Projektanträge und Konferen zen der richtige Weg? Man braucht nicht lange, um fest zustellen, dass die meisten Kollegin nen und Kollegen schon längst an der Belastungsgrenze angekommen, oft sogar schon darüber sind. Schule kann kein Ort sein, um all das zu lösen, was gesamtgesellschaftlich im Argen liegt, so menschlich nahe und gut die ser Ansatz klingen mag. Schule sollte sich wieder auf die Kernkompetenzen konzentrieren, wofür Lehrkräfte aus gebildet wurden, den Unterricht. Das Erstellen von Konzepten, egal ob für den Ganztag, die Suchtprävention, oder die Verkehrssicherheit, gehört nicht dazu. Was nicht bedeutet, dass diese Themen unwichtig wären, ganz im Gegenteil! Es ist aber nicht not wendig, dass jede Schule das Rad neu erfindet. Der Unterricht sollte wieder im Mittelpunkt stehen. Dazu braucht es Material, angemessene Räume, kleine Klassen und Kurse, aber auch: eine angemessene Besoldung! Waren bildungspolitische Themen lange Zeit etwas stärker im Blick punkt, so nehme ich in den vergange nen Jahren immer mehr wahr, dass eine stärkere gewerkschaftliche Aus richtung nottut. Das eine tun und das andere nicht lassen, soll das Motto sein. Fragen des Dienstrechts, der

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Herzliche Grüße

SCHULE

Volker Weigand

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