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Am jeweils Anfang Oktober stattfindenden Prättigauer Alp Spektakel in Seewis werden zweiTage lang regionale Spezialitäten ange- boten. Nun werden im Prättigau im Rahmen eines InnotourProjektes weitere Möglichkei- ten für die ganzjährige Vermarktung von re- gionalen Produkten gesucht. Bild: Erwin Keller

NeueWirtschaftsmodelle in alpinen Regionen Der Schweizerische Gemeindeverband unterstützt ein touristisches Innovations- projekt, das in den Regionen Prättigau-Davos, Saanen-Gstaad und in der Aletscharena touristische Kooperationen mittels digitalen Tools anstossen will.

«Der Tourismus ist keine Krüppelbran- che», pflegte Franz Steinegger, der lang- jährige Präsident des Schweizer Touris- musverbandes, zu sagen, wenn die Subventionsgelüste der Tourismusver- bände ins Kraut schossen. Auch heute ist derTourismus keine Krüppelbranche. Weltweit boomt vor allem der Städte- und Businesstourismus und beschert der Branche seit 20 Jahren Zuwachsra- ten von 4 Prozent jährlich. Ein Ende ist

nicht in Sicht. Auch in der Schweiz ent- wickelt sich dieser Tourismuszweig prächtig und kaschiert damit den touris- tischen Niedergang in vielen mittleren und kleineren alpinen Destinationen. Für diesen gibt es viele Gründe: Der zuneh- mende Schneemangel macht in vielen Destinationen technische Beschneiun- gen nötig. Oft subventionieren die Ge- meinden ihre Bahnen deshalb, um den alpinenTourismus aufrechtzuerhalten.

Grosser Koordinationsaufwand Eine weitere Eigenheit der Branche ist, dass die touristische Leistung in der Re- gel von vielen selbstständigen Leis- tungsträgern erbracht wird, die sich die Dienste in Information, Buchung, Auf- enthalt, Aktivitäten oder Nachbetreuung teilen. Der Koordinationsaufwand ist gross, und häufig sind diese Dienste in- haltlich und zunehmend auch technolo- gisch zu wenig aufeinander abgestimmt.

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SCHWEIZER GEMEINDE 9 l 2019

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