9_2019

INNOTOUR-PROJEKT

Rahmenbedingungen die richtigen An- reize für überbetriebliche Kooperationen gesetzt werden. Innotour-Projekt von drei Regionen Hier setzt das vorliegende Projekt an, das durch das touristische Innovations- programm des Bundes Innotour (vgl. Kasten) unterstützt wird. Das Staatsse- kretariat für Wirtschaft (SECO) hat das Projekt im Umfang von 425000 Franken bewilligt, 40 Prozent der Projektkosten werden von Innotour gedeckt. Wichtig ist, dass die Ideen für die Projekte von den Akteuren der drei Regionen Prät- tigau-Davos, Saanen-Gstaad und Alet- scharena bottom-up entwickelt werden. Dabei werden an den Arbeitssitzungen sowohl Vertreter der Regionen und Ge- meinden, der Tourismusvereine wie auch der Privatwirtschaft teilnehmen. In Zusammenarbeit mit denTourismusspe- zialisten der Conim AG und der Univer- sität Bern soll pro Region ein überbe- triebliches Geschäftskonzept bis zum Startschuss entwickelt werden. Chancen der Digitalisierung nutzen Ein wichtiger Mehrwert des Projektes besteht darin, dass bei allen Projekten die neustenTechnologien miteingeplant werden. Digitale Technologien können extern in der Kommunikation mit den Konsumenten zum Einsatz kommen oder intern zwischen den Partnern, um gemeinsame Arbeitsprozesse zu gestal- ten. Christoph Niederberger, Direktor des Schweizer Gemeindeverbandes (SGV), unterstützt das Projekt: «Der Schweizerische Gemeindeverband setzt sich für die Interessen und Anliegen der Gemeinden ein, auch im Bereich desTou- rismus. Die Digitalisierung und ihre Instrumente eröffnen dabei für Touris- musregionen neue Möglichkeiten. Das vorliegende Innotour-Projekt fördert die- sen strategischen Ansatz und hilft den Gemeinden bei der Bewältigung der an- stehenden Herausforderungen.» Der SGV wird das Projekt mit Fachwis- sen und mit personellen Ressourcen unterstützen. Frühere Projekte haben gezeigt, dass mangelnde oder gar fehlende Kommu- nikation zwischen den Akteuren ein Hauptproblem ist. Nur eine gemeinsame Sprache schafft Vertrauen, das wie- derum die Grundlage für gemeinsames Arbeiten ist. Ein Augenmerk des Projek- tes liegt deshalb darauf, regionale Platt- formen für Begegnung und Austausch zu schaffen. Hier sollen die Projekte mit Interessierten diskutiert werden.

Was ist Innotour? Die Gesetzesgrundlagen über die För- derung von Innovation, Zusammen- arbeit und Wissensaufbau im Tou- rismus (Innotour) sind seit dem 1. Februar 2012 in Kraft. Seither kön- nen beim Staatssekretariat für Wirt- schaft (SECO) Finanzhilfegesuche eingereicht werden. Das eidgenössi- sche Parlament entscheidet jeweils über Verpflichtungskredite für einen Zeitraum von drei Jahren im Rahmen der Standortförderung; aktuell geht es um die Standortförderung für die Jahre 2020 bis 2023. Innotour konzentriert die Förderung auf nationaler Ebene. Dies bedeutet, dass die Mehrheit der Mittel für Vor- haben mit nationaler Ausrichtung und für nationale Koordinationsauf- gaben eingesetzt wird. Mit dem In- strument der Modellvorhaben wer- den jedoch auch regionale und lokale Vorhaben gefördert. Innotour wurde geschaffen, um die Innovationsrate anzuheben und die gemeinsame Leistungserstellung zu erleichtern. Mit den drei Stossrichtun- gen Innovation, Zusammenarbeit und Wissensaufbau soll die Wettbe- werbsfähigkeit des Tourismuslandes Schweiz gestärkt werden.

www.innotour.ch

Resorts wie dieWeisseArena in Laax, die alle Leistungen aus einer Hand anbieten, sind im Vorteil; in der Schweizer Wirt- schaft dominieren aber nach wie vor klein strukturierte Unternehmen. Gemeindeübergreifende Destina- tionen mit strategischen Projekten Diese Ausgangslage führt dazu, dass sich alpine touristische Gemeinden zu- nehmend damit beschäftigen, wie sie den Tourismus strategisch in ihrer Re- gion entwickeln wollen. Die Fusion zu einer gemeindeübergreifenden Destina- tion, die sich gemeinsam in Zusammen- arbeit mit den Tourismusunternehmen vermarktet, ist ein erster Schritt. Die Ent- wicklung von strategisch wichtigen Pro- jekten, die Kooperationen fördern, ein zweiter. Dabei spielt es eine untergeord- nete Rolle, ob es sich um privatwirtschaftliche Initiativen handelt oder um Public-private-Partnerships. Im Vordergrund steht, dass passend zu den

MilaTrombitas assoziierte Partnerin Conim AG

Regionales in Hülle und Fülle: Markt am Prättigauer Alp Spektakel.

Bild: Erwin Keller

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SCHWEIZER GEMEINDE 9 l 2019

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