9_2019

RISIKOMANAGEMENT

Die häufigsten Risiken von Schweizer Gemeinden Risikomanagement hilft Gemeinden bei der aktiven Bewältigung ihrer Risiken und schafft ein solides Fundament für die Weiterentwicklung und Standort- förderung. Die Stadt Dübendorf (ZH) hat diesen Prozess erfolgreich umgesetzt.

Risikomanagementprozess – Beispiel «Schlüsselpositionen» Risikomanagementprozess Beispiel «Schlüsselpositionen»

1

2

Bewertung

Identifikation

Schadensausmass

3,5 Mio. CHF

Nr.

Risiko

Beschreibung

Aufgrund einer fehlenden Besetzung (Vakanzen, Ausfall, Pensionierung, Kündigung usw.) oder einer Fehlbesetzung von Schlüsselpositionen ergeben sich personelle Engpässe und Informationslücken. Dies führt zu Know-how-Verlust, Mehraufwand, finanziellen Verlusten oder Qualitätsmängeln.

Eintrittswahrscheinlichkeit

20%

6

6 Schlüssel- positionen

Reputationseinfluss

mittel

 Risikokatalog

 Risikomatrix

Eintrittswahrscheinlichkeit Schadensausmass in CHF

4

3

Überwachung

Steuerung

Verant- wortung Status

Massnahmen

Abge- schlossen

A Definition und Identifikation der Schlüsselpositionen. B Sicherung der Schlüsselpositionen und deren Aufgaben durch Prüfung, Realisierung, Stellvertreterregelung (inkl. Weisungsbefugnis und Know-how-Transfer) und Prozessdokumentation

HR

Geplant

HR

 Politik, Tool und Know-how-Aufbau

 Massnahmenpläne

Risiken identifizieren, bewerten, steuern und überwachen: Dieses Risikomanagement können auch kleinere Gemeinden bewältigen. Für die Standortförderung ist die so gewonnene Übersicht ein wichtiges Fundament. Grafik: i-Risk

und Strategiepapier war verfasst, zahl- reiche Prozesse waren dokumentiert und die nötigen Führungsinstrumente, wie zum Beispiel ein Quartalscockpit, einge- spielt. Die Stadt ist ebenfalls ISO-zertifi- ziert. Laut SimonWinistörfer, Geschäfts- leiter der Stadt Dübendorf, fehlte jedoch noch der Gesamtüberblick über zu- kunftsorientierte Risiken sowie die Durchdringung der Organisation mit

Risikomanagement ist heute in aller Munde. Die öffentliche Hand – und beson- ders kleinere Gemeinden – erwarten vor allem komplexe Managementinstru- mente und einen grossenAufwand. In der Praxis bewähren sich jedoch pragmati- sche Ansätze, womit sich jede Gemeinde in wenigen Tagen einen Überblick über ihre grössten Risiken verschaffen kann.

Mit einer strukturiertenAnalyse und Prio- risierung kann auch ein kleineres Budget effizient für die Massnahmen zur Risiko- reduktion eingesetzt werden. Stadt Dübendorf führt den Prozess ein Das Führungsteam der Stadt Dübendorf verfügte bereits über Managementpro- zesse auf hohem Niveau: Ein Identitäts-

«Die Einführung von Risikomanagement ermöglichte es uns, eine gemeinsame Sicht zu den grössten Risiken der Stadt zu erarbei- ten. Durch die Einbindung des gesamten Führungsteams in den Prozess wurde eine nachhaltige Risikokultur geschaffen.»

SimonWinistörfer, Geschäftsleiter der Stadt Dübendorf

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SCHWEIZER GEMEINDE 9 l 2019

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