CF_03_2020

KOMPETENZ

Fit und vital im hohen Alter Sarkopenie - wenn im Alter die Muskelkraft schwindet.

Fraktur: langer Krankenhaus- aufenthalt

verminderte Lebenqualität

Sturz

Pflegebe- dürftigkeit

Sarkopenie

fehlendes Gewicht

Immobilität

Gang- unsicherheit

D ass Muskelmasse und Kraft mit zunehmendem Alter weniger werden, ist ein natürlicher Vor- gang. Ein Kraftverlust von ein bis zwei Prozent pro Jahr ist für die Altersgruppe ab Fünfzig aufwärts normal. Ist der Wert höher, kann dies auf eine Sarko- penie, also eine krankhafte Abnahme der Muskelkraft hinweisen. In der Gruppe der über 80-Jährigen ist mehr als die Hälfte von Sarkopenie betroffen. Es droht ein Kreis- lauf aus Gangunsicherheit und Bewegungsmangel, der zu weiterem Schwund der Muskelkraft und da- mit zu einer erhöhten Sturzgefahr führt, die oft in der Pflegebedürftigkeit mündet. „Die Sarkopenie ist in der Altersmedizin ebenso bedeutsam wie die Osteoporo- se, also die Abnahme der Knochendichte, wird aber weniger als Krankheitsbild wahrgenommen“, weiß

Prof. Dr. Ralf-Joachim Schulz, Chefarzt der Geriatrie am Kölner St. Marien-Hospital.

Zur Diagnose dienen die Prüfung der Handgriffkraft und die Messung der Zeit, die man benötigt, um vom Sitzen in den Gang zu kommen. Zur Überprüfung der Mus- keldichte wird ergänzend die Knochendichtemessung herangezogen. „Medikamentöse Therapien zeigen bisher keine zufriedenstellende Wirkung“, so Schulz. Umso mehr sei jeder einzelne gefragt, aktiv zu werden. Das geschieht am besten durch körperliche Aktivität und gesunde Ernährung mit hochwertigen Proteinen, dem Mineralstoff Calcium und Vitamin D. Ausreichend zu trinken ist ebenfalls wichtig (30 bis 40 ml pro Kilo Körpergewicht). Dann kann selbst im hohen Alter durch entsprechendes Kraft- und Balancetraining der Mus- kelabbau signifikant verlangsamt werden. (N.H.)

CellitinnenForum 03 | 2020 59

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