CF_03_2020

MENSCHEN

Brigitte Keldenich betreut regelmäßig eine Bewohnerin im Cellitinnen- Seniorenhaus St. Gertrud.

Ehrenamt statt Ruhestand Brigitte Keldenich fand als Ehrenamtliche im Cellitinnen-Seniorenhaus St. Gertrud eine sinnvolle Tätigkeit und schloss neue Freundschaften. A ls Ruheständlerin suchte ich vor vier Jahren ein Be- tätigungsfeld, denn meine Nachkriegszeit wachruft, was zu angeregten Diskussionen führt.

teren Dame übernommen, deren Angehörige nicht in der Nähe leben. Die Chemie stimmt. Wir sehen uns zwei- bis dreimal in der Woche, trin- ken zusammen Kaffee, gehen durch den Park, erzählen uns etwas, und wenn ich bei der Verabschiedung immer wieder höre: „Schön, dass Sie hier waren!“, tut mir das einfach gut. Außerdem lese ich einem Kreis von durchschnittlich acht bis zehn Bewohnern einmal in der Woche etwas vor. In der Regel beginne ich mit einem bekannten klassischen Gedicht, wobei die Zuhörer oft ohne Textvorlage begeistert mitsprechen. Es folgt dann meist eine autobiogra- phische Erzählung einer Dürener Persönlichkeit, die bei den Bewoh- nern oft Erinnerungen an Selbst- erlebtes in Kindheit, Kriegs- oder

Was für mich auch wichtig ist, ist die Gemeinschaft der Ehrenamtlichen von St. Gertrud.Wir treffen uns nicht nur regelmäßig bei einem Stamm- tisch zum Erfahrungsaustausch, zu Terminabsprachen und zum Planen von Aktivitäten, auch Geburtsta- ge und jahreszeitliche Feste sind für uns willkommene Anlässe zum Feiern. Und so hoffen wir alle, dass wir gemeinsam unbeschadet durch die Corona-Krise kommen, dass wir alle Bewohner und Mitarbeiter bald gesund und fröhlich wiederse- hen und uns in gewohnter Art ein bisschen nützlich machen können. Sind sie an einer ehrenamtlichen Tätigkeit interessiert? Die Adressen der Seniorenhäuser finden Sie auf S. 75. (B.K.)

Enkel leben mehrere hundert Ki- lometer entfernt. Aufgrund einer Zeitungsanzeige schaute ich mir das Cellitinnen-Seniorenhaus St. Gertrud in Düren an. Die freund- liche Atmosphäre dieses Hauses sprach mich sofort an. Ich besuchte zunächst Chorproben, Gymnastik- stunden, Gedächtnistraining oder den monatlichen Geburtstagskaf- fee. So lernte ich nicht nur die Ab- läufe des Seniorenhauses, sondern auch schon einige Bewohner und Mitarbeiter näher kennen. Im Jahr 2018 absolvierte ich die Ausbildung zum Seniorencoach.  Inzwischen ist St. Gertrud zu einem Teil meines Lebens geworden. Ich habe die Einzelbetreuung einer äl-

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