Cellitinnen-02-2024_interaktiv

einfach wichtig

Voneinander lernen

Boomer

Die Ausgangslage Einzigartige historische, soziale und kulturelle Ereignisse prägen Menschen vor allem in Kindheit und früher Ju gend. Kollektive Erfahrungen for men die einzelne Persönlichkeit und im Anschluss die Identität einer Gesellschaft. So ergeben sich bei aller Individualität der Menschen Merkmale, die für eine Generation als typisch oder charakteristisch erscheinen. Die Babyboomer wurden zwischen 1950 und 1965 geboren. Obwohl die Auswirkungen des Zweiten Welt krieges in diesem Zeitraum Schritt für Schritt überwunden wurden, waren die Erfahrungen aus dem Krieg im Leben der Eltern und Großeltern sehr präsent. Ab den 1950er Jahren nahmen Wirt schaftsleistung und Wohlstand in Deutschland zu. Wer fleißig, diszi pliniert, loyal und pflichtbewusst war, konnte daran teilhaben. In dieser Umgebung wuchsen Ar beitnehmer heran, die im Beruf hilfsbereit und ehrgeizig waren, Hierarchien akzeptierten und auf Sicherheit setzten. Für viele Menschen aus dieser Generation stand und steht die Arbeit an erster Stelle.

dig und selbstbestimmt, kommen aber mit Unternehmenshierarchien zurecht. Sie wünschen sich, dass ihre Berufserfahrung und ihr beruflicher Status gewürdigt und anerkannt werden. Das Arbeitsethos dieser Generation lautet: Arbeiten, um gut zu leben. Die heute 29- bis 44-Jährigen, auch bekannt als Generation Y, sind bereits mit Smartphones und Internet aufgewachsen. Globalisie rung, Fernreisen und die Pflege von Freundschaften über Social Media sind für sie selbstverständlich. Die Terroranschläge vom 11. Sep tember 2001 haben ihnen vor Augen geführt, dass es keine absolute Sicherheit gibt. Wenn ihre Arbeit nicht mehr zu ih rer Lebenswirklichkeit passt, sind sie schneller als frühere Gene rationen bereit, den Arbeitgeber zu wechseln. Wenn ihnen die Arbeit jedoch Freude bereitet, engagie ren sie sich mit Leib und Seele. Lebenslanges Lernen ist für sie selbstverständlich. Am besten in einem wertschätzenden Ar beitsklima mit flachen Hierarchi en, in denen der Vorgesetzte mehr Vorbild und Mentor als klassischer Chef ist. Sie treten selbstbewusster auf als die Ge nerationen vor ihnen, sind aber auch weniger kritikfähig. Die Generation Z, also die 14- bis 29-Jährigen, lebt in zwei Welten: der realen und der digita len. Von der digitalen Welt lassen sie sich schnell überfordern: Auf WhatsApp-Nachrichten meinen sie sofort antworten zu müssen und auf TikTok oder Instagram nehmen sie jeden schenbaren Trend auf und kommentieren ihn.

X

Y

Z

Die Generation X, geboren zwischen 1965 und 1980, ist in Deutschland größtenteils im Wohl stand aufgewachsen. Als Kinder oder junge Er wachsene erlebten die X-ler den Fall der Mauer, die Öffnung der innerdeutschen Grenze und die Auflösung des Ostblocks. Fast zeitgleich vollzo gen sie den Übergang von Schreibmaschine und Brockhaus zu PC und Internet. Heute arbeiten die 44- bis 59-Jährigen am liebsten selbststän

Vier Generationen arbeiten unter dem Dach der Stiftung der Cellitinnen: die Babyboomer sowie die Generationen X, Y und Z. Sie bringen ihre unterschiedlichen Erfahrungs- und Lebenswelten in die Einrichtungen ein.

Fotos: Ansgar Bolle, multimediadesign.net

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