03_2024_einfachCellitinnen_interaktiv_final_06.08.2024

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Therapie bei Vorhofflimmern Die ‚Pulsed Field Ablation‘ ist ein neues Verfahren, bei dem weder Hitze noch Kälte zur Verödung des Gewebes eingesetzt werden, sondern kurze elektrische Impulse.

Das Team um Dr. Dinh Quang Nguyen (3. v.li) am St. Vinzenz

An den Ausstellungsständen

Das ICAROS-Gerät im Einsatz

‚NEW Antonius‘-Tage Mitarbeiter des Cellitinnen-Krankenhauses St. Antonius in Köln erhalten neue Impulse.

D as Vorhofflimmern ist die häu figste Herzrhythmusstörung in Deutschland und betrifft rund zwei Prozent der Bevölkerung. Das Risiko, an Vorhofflimmern zu er kranken, nimmt mit dem Alter deut lich zu. Um Folgen wie Schlaganfall oder Herzschwäche zu verhindern, ist eine effektive Behandlung des Vorhofflimmerns erforderlich. Die Auslöser der Herzrhythmusstö rung sind elektrische Störsignale im linken Vorhof. Die Pulsed Field Ablati on (PFA) ist eine neue Technik zur Be handlung von Vorhofflimmern. Das Verfahren wird auch Elektroporation genannt. Dabei werden gezielt die Bereiche im Herzen behandelt, die für die Entstehung von Herzrhyth musstörungen verantwortlich sind. Im Unterschied zu den tempera turbasierten (thermischen) Verfah ren wie Radiofrequenzstrom- oder Cryoablation erfolgt die PFA durch elektrische Impulse. Diese werden über einen Katheter direkt im linken Vorhof angewendet. Die elektrischen Impulse führen zur Bildung von Po ren in der Zellmembran und veröden

R outinen und Gewohnheiten muss man manchmal trotzen, um sich neu zu er finden, zu motivieren und wohlzufühlen. Aus diesem Grund fanden vom 10.-12. Juni 2024 das erste Mal die sogenannten ‚NEW-Antonius‘- Tage im Cellitinnen-Krankenhaus St. Antonius in Köln-Bayenthal statt. Die Cafeteria des Hauses verwandelte sich dabei in eine Ausstellungsflä che. Es ging um die Themen Nachhaltigkeit, Di gitalisierung, mentale sowie physische Gesund heit und ‚New Work'. Alle Mitarbeiter waren eingeladen, daran teilzunehmen und ihre Ideen einzubringen. Das dreitägige Event wurde von Mitarbeitern, dem Institut für Betriebliche Gesundheitsförde rung BGF, der AOK Rheinland/Hamburg sowie der Chiesi GmbH organisiert und unterstützt. Letztere ist ein Pharmaunternehmen, das sich das Thema Nachhaltigkeit im Gesundheitswe sen auf die Fahnen geschrieben hat. An den Ständen gab es jede Menge Infos und Mitmach aktionen. Da konnte man sich schlau machen, wie nachhaltig das Krankenhaus ist, welche neu en IT-Programme es künftig geben wird, welche Maßnahmen zur körperlichen und mentalen

Gesundheit beitragen und welches Feedback die Mitarbeiter ihrer Einrichtung in Bezug auf den Arbeitsplatz, die Strukturen und die Stim mung geben möchten. Dafür gab es ein beson deres Highlight: das vom BGF-Institut geleitete Stimmungscafé. Dort konnte jeder anonym und ehrlich über Wünsche, Ängste, Kritik, aber auch Vorschläge sprechen. Damit auch die mentale und physische Fitness nicht zu kurz kommen, gab es Yoga-Kurse, Anregungen zum Achtsam keitstraining, Reaktionsspiele und ein spezielles Gerät namens ‚Icaros', das die Rumpf- und Rü ckenmuskulatur stärkt. „Wir wollten unseren Mitarbeitenden in jeglicher Hinsicht einfach mal etwas Neues bieten und dazu beitragen, dass sie sich wohlfühlen und das Gefühl haben, gehört und gesehen zu werden. Sie sollten die Möglichkeit haben, einfach mal etwas Anderes auszuprobieren, in sich hineinzu horchen und ihren Arbeitsplatz mitzugestalten. Besonders in Bezug auf das Thema Nachhaltig keit haben wir wohl alle über den Tellerrand hi nausschauen können“, so Dr. Daniela Kreuzberg, Geschäftsführerin des Cellitinnen-Krankenhau ses St. Antonius. (R.K.)

versprechende Methode“, fasst Dr. Dinh Quang Nguyen, Direktor Rhyth mologie, zusammen. In ersten großen Studien konnte eine sehr gute Wirksamkeit des Verfahrens bei ebenso guter Sicherheit belegt werden. Die Erfolgsraten des Eingrif fes sind vergleichbar mit den bisher etablierten Verfahren zur Vorhofflim merablation. Im Cellitinnen-Kranken haus St. Vinzenz in Köln wird die noch junge Technologie seit Februar 2023 erfolgreich zur Behandlung des Vor hofflimmerns eingesetzt. (K.M.)

dadurch die fürs Vorhofflimmern ver antwortlichen Areale im Vorhof des Herzens. Das elektrische Feld, das bei der PFA eingesetzt wird, wirkt selek tiv auf die zu behandelnden Areale im Herzen, da der sogenannte Nekrose Schwellenwert für Herzmuskelzellen niedriger ist als für andere Gewebe arten. Das umliegende Gewebe, wie zum Beispiel die Speiseröhre oder der Zwerchfellnerv, wird bei der Ab lation daher nicht beeinträchtigt. Die Komplikationen durch thermische Schäden können so effektiv reduziert werden. „Die PFA ist eine sehr erfolg

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