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JUNG & KONFI AKTION STOLPERSTEINE

Putzen gegen das Vergessen Aktion Stolpersteinputzen der Kate chumen*innen „Am 9. November jährt sich zum 84. Mal die Reichspogromnacht.“ Mit dieser In formation konnte die aktuelle Katechu men*innengruppen zunächst nichts an fangen Sie sind zu jung und hatten bisher nur sehr wenig über den Holocaust ge

schäfte verwüsteten, wurden auch die Sy nagogen in Schötmar und Bad Salzu en vollständig zerstört.“ Vorsichtig brachte Andreas Gronemeier den Jugendlichen das schreckliche Ausmaß der Willkür nahe, denen die jüdische Bevölkerung damals deutschlandweit ausgesetzt war. Betrof fen über diese deutsche Vergangenheit, hörten sie aufmerksam zu und so führ te ihr Weg auch an dem Gebäude der ehemaligen Synagoge in der Aechternstraße vorbei.

Für die Katechumen*innen war das Putzen der Stolpersteine eine besondere Aktion. Neben den Informationen über die schrecklichen Hintergründe und ihrer jugendlichen Un befangenheit, blieb ihr Tun in der Schötmaraner Innenstadt nicht unbeobachtet. Einige Passanten schauten nur, ande

hört. Trotzdem waren sie mit vollem Ta tendrang dabei, die in Schötmar verlegten „Stolpersteine“ zu reinigen und zu polie ren. Pfr. A. Gronemeier erzählte ihnen während der Putzaktion die Hintergründe, warum die Steine in die Bürgersteige Schötmars eingesetzt worden waren, und betonte die Wichtigkeit, sie regelmäßig zu reini gen. Denn die 34 in Schötmar verlegten Stolpersteine verweisen mit ihren Inschrif ten auf den letzten frei gewählten Wohn ort von Opfern des Nationalsozialismus. „Als die Nationalsozialisten in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 jüdi sche Gotteshäuser, Wohnungen und Ge

re fragten neugierig nach. Jetzt glänzen die Stolpersteine wieder. Sie sollen den Menschen helfen, innezu halten, sich zu erinnern und sich davor bewahren lassen, gemachte Fehler zu wie derholen. Axel Schwarze

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