Cellitinnen_4_2015_final

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Aus der Domstadt in die Eifel 150 Jahre Cellitinnen in Bad Münstereifel

Bald folgten weitere Schwestern, denn die Gemeinschaft war mit zusätzlichen Aufgaben betraut worden, so die Betreuung des Kin- dergartens, die Erteilung von Haus- haltungs- und Handarbeitsunter- richt sowie die Haushaltsführung im Erzbischöflichen Konvikt. Mit dem beginnenden Kneippkurwesen in der Stadt eröffnete sich dann ein weiteres Betätigungsfeld: Kur- und Pensionsgäste erhielten imMarien- heim Unterkunft und fachgerechte Kneippanwendungen.

Rückansicht des Marienheims in den 1950er Jahren

Zehntausende ‚Eifler‘ fahren täglich per Auto oder Zug nach Köln zur Arbeit und legen dabei etliche Kilo- meter zurück. Was für uns heute selbstverständlich geworden ist, das war vor 150 Jahren beinahe ein Abenteuer. Vielleicht haben es die drei Cellitinnen, die am 1. Ok- tober 1865 vom Kölner Mutterhaus nach Münstereifel reisten, genau so empfunden. Voller Gottver- trauen hatten sie die Ordenszen- trale in der Kupfergasse verlassen, um im malerischen Eifelstädtchen die zweite Niederlassung der Ge- meinschaft außerhalb der Dom- stadt mit Leben zu erfüllen. Sie übernahmen zunächst im Auftrag der Stadt die Armenversorgung, die Betreuung von Waisenkindern und die ambulante Krankenpflege. Mit dem Bau eines Hauses an der Ecke Langenhecke/Kapuzinergas-

se, in dem die Cellitinnen dann auch die stationäre Pflege ausübten, begann wenige Jahre später die Geschichte des Marien- heims als Krankenhaus.

Im Wandel der Zeit

Immer wieder gelang es den Cel- litinnen rechtzeitig, die Zeichen der Zeit zu erkennen und neue Wege zu beschreiten. So wie man in den ersten Jahrzehnten auf die Bedürfnisse in der Stadt reagiert und die caritativen Angebote stetig ausgeweitet hatte, so passte man sich seit den Sechzigerjahren dem Wandel in der Gesellschaft an. Im- mer weniger junge Frauen traten in die Gemeinschaft ein, der Nach-

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