highlights | Das Magazin der Leonardo Hotels München | Ausgabe 11

kothek wie nach einer Frischzellenkur und macht die spektakuläre Moder- nität vieler Kunstwerke erstmals so richtig sichtbar – für Jung und Alt!

So ist es auch dem wohl berühmtesten Bewohner der prächtigen neuen Säle ergangen: Albrecht Dürers idealisieren- des Selbstbildnis hatte im grünen Rem- brandt-Saal Asyl gefunden und dure erst kürzlich wieder zu seinen »Freun- den« auf Bildern von Grünewald , Cra- nach oder Altdorfer in den altdeut- schen Saal umziehen. Dort schaut der junge Dürer zwar genauso rätselhaft wie zuvor auf seine Besucher, wenn man ihn aber lange genug anschaut, erscheint ein verschmitztes Lächeln auf seinen Lippen: Man kann getrost davon ausgehen, dass er sehr zufrie- den mit seinem neuen Zuhause ist... Bleibt abzuwarten, ob es im Museums- Shop bald Dürer-Frühstückstassen oder Poster zu kaufen gibt, auf denen »Albrecht« einen Joint hält... München

Licht zu tun hat. Da die Oberlichter über Jahrzehnte geschlossen bleiben mussten, wurden alle großen Säle vor dem Umbau ausschließlich mit Kunst- licht beleuchtet. Wie sehr das die Farb- wahrnehmung verändert, ist erst jetzt richtig erkennbar: Fast knallig bunt er- scheinen manche Werke. Die Luftigkeit der großzügigen Architektur mit den jetzt wieder blitzblanken Oberlichten erweckt viele Gemälde regelrecht zu neuem Leben, und als Besucher bleibt man deshalb vor unbekannten Werken in Sälen stehen, die man ei- gentlich nur kurz durcheilen wollte. Eine Visite in der »neuen« Alten Pina- kothek sollte unbedingt ins Pflichtpro- gramm für jeden Münchner und ebenso München-Gäste gehören! www.pinakothek.de

» Mehr Licht! « Goethes berühmte Worte könnten ein Leitfaden für die Sa- nierung der Alten Pinakothek in Mün- chen gewesen sein, dabei standen bei der umfassenden Sanierung haupt- sächlich energetische Gesichtspunkte im Vordergrund, denn schwere bauli- che Fehler der Jahrzehnte zuvor muss- ten dringend behoben werden. Die Konsequenzen: Sobald ein Museums- flügel saniert war, wurden die Besucher in diesen gelenkt und der bis dahin offene Trakt wurde geschlossen. So konnte wenigstens der laufende Muse- umsbetrieb in den letzten Jahren er- halten bleiben – viele Exponate aber waren seit Jahrzehnten nicht mehr zu sehen oder gerieten in die »falsche Gesellschaft«, um wenigstens weiter öffentlich gezeigt werden zu können.

muss das Wuchern mit seinen Pfunden erst noch lernen! Schade eigentlich, dass ein Stelldichein mit Mona Lisa wohl eher un- wahrscheinlich ist – sie wäre ja auch ein paar Jahrhunderte zu jung für Münchens Dürer! Ein Besuch in der Alten Pinakothek dauert nun allerdings etwas länger, was vor allem mit dem verbesserten

Fotos:BayerischeStaatsgemäldesammlungen/HaydarKoyupinar,JohannesHasliner­ The Alte Pinakothek – rejuvenated! After nearly half a decade of extensive renovations, Munich's Alte Pinakothek gal- lery can finally take its rightful place alongside the world's greatest museums. The result, in the words of Goethe, is »more light«, and in particular the creation of vivid viewing points by rectifying the major architectural mistakes of the past. One by one, the wings were renovated, which allowed the museum to remain open but resulted in works being either taken down or displayed out of place (Albrecht Dürer's self-portrait was temporarily housed in the Rembrandt room, for example). With the artificial lights gone and the skylights now restored, the works have now taken on a new lease of life, illuminated in all their colourful glory. A must for Munich residents and visitors alike! www.pinakothek.de/en

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