Cellitinnen 3_2015

Glauben | Leben

Nach der bischöflichen Erlaubnis im Juni 1862 erfolgte bereits zwei Jahre später die Anerkennung der neuen Gemeinschaft als juristische Person. Allen weiter bestehenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten zum Trotz, gelang es Schwester Seraphine, den Wirkungskreis ihrer Schwestern zu festigen und aus- zudehnen. 14 weitere Jahre der

Hingabe an ihre Aufgabe blieben ihr. Sie starb am 17. August 1876 in demmit großen Mühen erbauten Kloster Koningsbosch, der wich- tigsten Neugründung der ersten Jahre, die noch von Seraphine auf den Weg gebracht wurde und später zum Mutterhaus der 1890 päpstlich approbierten Kongrega- tion werden sollte.

Den Menschen solidarisch zur Seite zu sein, zu dienen, wie Christus selbst den Menschen gedient hatte – das war ihr und ihrer Mit- schwestern Programm. Sie hatte Mut, gepaart mit Gottvertrauen und ist eine zeichenhafte und vor- bildgebende Gestalt christlicher Nächstenliebe. Wolfgang Allhorn

Seit 1997 ist das Seniorenhaus Serafine in Trägerschaft der Se- niorenhaus GmbH der Cellitinnen. Am 1. April 1967 wurde in Broich- weiden, das damals noch nicht zur Stadt Würselen gehörte, der von den Schwestern der Liebe vom Kostbaren Blut errichtete Bau als Alten- und Pflegeheim in Be- trieb genommen. Nach Um- und Neubauten in den 1980er-Jahren erfolgte 1999 bis 2001 eine zeit- gerechte Modernisierung. Zugleich entstand ein neuer Trakt mit be- treuten Seniorenwohnungen. Nach dem Zweiten Weltkrieg entfalteten die Schwestern der Liebe vom Kostbaren Blut ihre Wirksamkeit auch in Deutschland mit Gründungen unter anderem in Waldfeucht, Bad Rippoldsau,

Freiburg und Hennef. Bereits seit 1933 waren Schwestern von den Niederlanden aus zur Mission nach ‚Niederländisch Indien‘ – dem späteren Indonesien – gesendet worden. Von 1958 bis 1988 waren Ordens- frauen aus der deutschen Provinz auf der zu Indonesien gehörigen Insel Sumba tätig. Als ‚Pionierin- nen‘ bauten sie ein System der Grundversorgung im medizinisch- pflegerischen Bereich auf und kümmerten sich vor allem um die Belange von Frauen und Mädchen durch Unterricht und Ausbildung. Die Werke der europäischen Schwestern waren in jeder Wei- se fruchtbar: Nicht allein durch ihr Wirken an sich, sondern auch durch die einheimischen Schwes-

tern der Kongregation, die diese Werke weiterführen. 2015 gab es für die Schwestern und das Seniorenhaus Grund zum Feiern und eine schöne Gelegen- heit zu dankbarer Rückschau: Schwester Margareta feierte ihr 60jähriges, Schwester Felicitas ihr 50jähriges Ordensjubiläum. Schwester Margareta lebt seit 2011 wieder im Schwesternkon- vent des Seniorenhauses, in dem sie bereits früher als Oberin und Heimleiterin tätig war. Schwester Felicitas arbeitete fast 15 Jahre als Katechetin und Internatsleiterin auf der Insel Sumba. 1999 kam sie nach Broichweiden. Mit sehr großem Engagement begleitet sie den Dienst von ehrenamtlichen Mit- arbeitern, der überhaupt durch ihre Initiative ins Leben gerufen wurde.

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