Cellitinnen 3_2015

Idee | Einsatz

Freiwilliger Einsatz im Ebolagebiet Isabel Diener half in Sierra Leone, die Seuche zu bekämpfen

Isabel Diener studiert Medizin an der Universität Köln und arbeitet nebenberuflich als Pflegekraft im St. Vinzenz-Hospital im Herzkatheter- labor der Kardiologie. Seit zwölf Jahren engagiert sie sich ehren- amtlich beim Roten Kreuz. Anfang Februar ging Isabel Diener für vier Wochen nach Sierra Leone, um vor Ort beim Kampf gegen Ebola zu helfen. Das CellitinnenForum sprach mit ihr über den Einsatz. Ich habe mich schon immer für die Auslandsarbeit des Roten Kreuzes interessiert, auch wenn viele Men- schen immer denken, dass diese Einsätze sehr gefährlich sind. Das Rote Kreuz hat hohe Sicherheits- standards und somit ist die Gefahr gut beherrschbar. Als ich von dem Einsatz in Sierra Leone hörte, habe ich mich als Helferin beworben. Was war Ihre Motivation für den Ebola-Einsatz in Sierra Leone?

Nach Eingang meiner Online-Be- werbung und einem ausführlichen Telefon-Interview fuhr ich Anfang Dezember zu einem zweieinhalb- tägigen Vorbereitungskurs nach Würzburg. Dort trainierten wir in kleinen Gruppen das An- und Able- gen der Schutzleidung und lernten viel über die Struktur der Ebola-Be- handlungszentren. Ich war im sogenannten IPC-Team. IPC steht für ‚Infection Prevention and Control‘, also Infektionsvorsor- ge und Kontrolle. Das IPC-Team hat somit die Verantwortung für das richtige An- und Ablegen der per- sönlichen Schutzausrüstung, be- stehend aus Overall, Maske, Haube, Brille, Schürze und Handschuhen. Der Abtransport der Verstorbenen, die Desinfektion von Zelten, Betten und medizinischen Geräten sowie die Dekontaminationsdusche der Ebola-Überlebenden oder nicht- infizierter Patienten gehörten unter Was genau haben Sie vor Ort ge- macht?

Isabel Diener

anderem zu unseren Aufgaben. Ich habe zusätzlich auch die Ärzte und Pflegekräfte bei Visiten beglei- tet, kleinere Reparaturen erledigt, Wasser-Qualitätstests durchgeführt oder die Kinder bespaßt, wenn sie Angst vor Blutentnahmen oder Zu- gängen hatten. Insgesamt herrschte dort vor Ort ein unglaublicher Teamgeist. Je- der half, wo er konnte. Auch das Arbeitsethos der sierra-leonischen Rot-Kreuz-Mitarbeiter, die seit Mo- naten unermüdlich gegen Ebola kämpften, war beeindruckend. Für mich war die Rückkehr eines kleinen Mädchens in ihr Dorf sehr bewe- gend. Ich durfte sie begleiten und Was hat Sie in dieser Zeit am meis- ten beeindruckt?

Wie wurden Sie auf den Einsatz vorbereitet?

54 CellitinnenForum 3/2015

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