KREMS/NÖ - 2013/2014

Eva Rosskopf

Das Haus Literalität und Elementare Bildung Der Begriff „Literalität“ (vgl. engl. “literacy“) wird als Überbegriff für Lese- und Schreibkompetenz ver- standen. Er bezeichnet aber – darüber hinausgehend – die Fähigkeit, Mitteilungen unterschiedlichster Art (Schrift, gesprochene Sprache, Symbole, Piktogramme …) zu verstehen, auszuwerten und diese Zeichen- systeme selbst möglichst sinnvoll nutzen zu können.

Literalität kann auch als Fähig- keit zur Schriftlichkeit in ihrer Vielzahl von Formen und Mög- lichkeiten definiert werden. Dazu zählt die Freude am Lesen eben- so wie Medienkompetenz sowie die Fähigkeit zur Abstraktion und das Text- und Sinnverständnis. Li- teraturkompetenz stellt ebenfalls einen Teilbereich der Literalität dar. Als wesentliches Bildungsziel der Grundschule soll Literalität allen Menschen, egal welcher Herkunft, in geeigneter Weise Zugang zur Wissensgesellschaft ermöglichen. Der zweite Schwerpunkt dieses Themenhauses ist die Elemen- tare Bildung. Diese stellt die grundlegende Säule für die An- eignung einer Vielzahl von Kom-

Foto: Sonja Kainzbauer

petenzen dar. Bildung wird als lebenslanger Prozess der aktiven Auseinandersetzung des Menschen mit sich selbst und mit der Welt verstanden. Die Lernprozesse des Kindes, sein selbstbestimmtes Handeln, seine Teilnahme an gesellschaftlichen und kulturellen Prozessen sowie die Übernahme von Verantwortung führen zu einer individuellen Selbst- und Weltdeutung. Kinder tragen zu ihrer Bildung selbst bei, indem sie ihre Kompetenzen – unterstützt durch Impulse ihrer sozialen und materialen Umwelt – ständig weiterentwi- ckeln. Die Schwerpunktsetzung im Bereich der Elementaren Bildung unterstreicht die Bedeutung des frühen Bildungsprozesses. Da dieser bereits im Kindergarten einsetzt, bietet das Haus „Literalität und Elementare Bildung“ auch Plattformen als Instrument für eine gelingende Nahtstelle zwischen Kindergarten und Volks- schule. Sprache und Schrift stellen wesentliche Voraussetzungen für Bildung dar, die Menschen zu selbst- ständigem, individuellem Handeln im Kontext mit ihrer Lebensumwelt befähigt. Dieses Bildungsverständnis steht im Zentrum des neuen Themenhauses.

Eva Rosskopf Leiterin des Themenhauses

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