Cellitinnen 2_2018

Glauben | Leben

Gemeinsam die Wege weitergehen Erstes ‚Indien-Seminar‘ erfolgreich abgeschlossen

und Deutschland ins Gespräch zu bringen: Was ist typisch indisch, was ist typisch deutsch – wie prä- gen bestimmte Wertvorstellungen und Mentalitäten das Verhalten von Individuen oder Gruppen im Miteinander? Wie werden die Be- ziehungen zwischen den Genera- tionen gestaltet und erlebt? Was sind dabei auch die besonderen Erfahrungen, die bei der Arbeit in einem Seniorenhaus gemacht wer- den. Die Unterschiede der Kulturen in Gesellschaft und Kirche kamen beim Austausch zutage. Zugleich sind aber auch ähnliche Wurzeln der Alltagswelt erkennbar, was mit viel Gewinn für alle bei einem Besuch des Rheinischen Freilicht- museums in Kommern deutlich wurde. Nicht zu kurz kamen auch die viel- fältigen Gesichtspunkte, die sich aus der zumeist in der Pflege geleis- teten Arbeit in den Seniorenhäusern ergeben. Thematisiert wurden die gesetzlichen Rahmenbedingungen, die Ziele und Anforderungen zur Qualität in Pflege und Betreuung im Rahmen der Cellitinnen-Werte­ kultur. Im Rückblick auf die drei Seminar- blöcke bleibt jene ungemein fröh- liche und entspannte Atmosphäre des Austauschs festzuhalten. Sor- gen und Nöte wurden miteinander und im Gebet geteilt und somit Bestärkung für die weiteren Wege gefunden.

Wahrscheinlich war schon die mit- einander verbrachte Zeit an sich der größte Gewinn für die indi- schen Ordensschwestern, die an der neuen Seminarveranstaltung teilgenommen hatten. Zeit für das gegenseitige Kennenlernen, vor al- lem auch von Schwestern anderer Kongregationen aus dem gemein- samen Heimatland, die ebenfalls in den Seniorenhäusern der Celli- tinnen tätig sind. Dreimal zwei Tage wurden im Schönstatt-Bildungshaus Maria Rast miteinander verbracht. So gab es viel Zeit zum Erzählen, Fragen und Mitteilen. Zwei Kongregationen haben 2015 beziehungsweise 2016 erstmals mit einer Niederlassung im wahrsten Sinne Neuland bei uns betreten. Und so war es für diese ‚Pionierinnen‘ ganz wichtig, die Er- fahrungen jener Schwestern zu hö-

ren, deren Gemeinschaften schon jahrzehntelang in Deutschland eta- bliert sind oder selbst schon über 20 Jahre hier leben und arbeiten. Von Beginn anwurde der Austausch über den eigenen Lebens- und Glaubensweg, die Spiritualität der eigenen Gemeinschaft lebhaft und offen geführt. Nach den teils sehr verschiedenen Diensten und Aufga- ben, die bereits in Indien ausgeübt wurden, ist es für alle Schwestern eine große Herausforderung, sich in der gesellschaftlichen und beruf- lichen Realität Deutschlands zu- rechtzufinden. Umso mehr war für die beiden Kursverantwortlichen von Seiten der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria, Wolfgang Allhorn und Maria Adams, wichtig, die kultu- rellen Unterschiede zwischen Indien

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CellitinnenForum 2/2018

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