78_2019

TRINKWASSER

und Risiken der Trinkwasserversorgun- gen in den vier Gemeinden aufzeigt. Da- rüber hinaus sprechen sich die drei Ge- meinden St-Gingolph, Vouvry und Port- Valais ab, damit sie ihre gemeindeüber- schreitenden Grundwasserschutzzonen systematisch verwalten können. Landwirtschaftlich stark geprägte Kan- tone werden in Zukunft vermehrt durch Auswirkungen des Klimawandels wie Trockenheit im Frühjahr und Sommer herausgefordert. Es gilt, möglichst alle Bedürfnisse wieTrinkwasserversorgung, Bewässerung, aber auch den Gewässer- schutz selbst in trockenen Perioden in Einklang zu bringen. Richtig deutlich zeigte sich diese Herausforderung im Trockenjahr 2018, aber auch im Frühjahr 2019 sind in einigen Kantonen wie Aargau oder Luzern zu tiefe Grundwas- serstände zu verzeichnen, sodass die Konkurrenz zwischen Wasserversor- gung, Bewässerung und Gewässer- schutz bald wieder ein Thema werden könnte. Im Thurgau haben der Kanton und die Gemeinden zwischen 2016 und 2019 eine regionaleWasserversorgungs- planung erarbeitet. Diese Planung dient jetzt als Grundlage für die Gemeinden, um die Umsetzung der nötigen Ausbau- und Vernetzungsprojekte für die Sicher- stellung der Trinkwasserversorgung auch in Zukunft und für alle relevanten Betriebsszenarien inklusive Störfall ge- währleisten zu können. Auch der Kanton wird im Rahmen des Richtplans und seiner Koordinationsauf- gaben sicherstellen, dass diese Vorha- Thurgau: Versorgungssicherheit trotz zunehmender Trockenheit

Wasser sparen, Versorgung planen:Tipps für Gemeinden In Zukunft werden Gemeinden ver- mehrt die Bevölkerung darauf hinwei- sen müssen, Trinkwasser sorgsam zu verwenden. In Trockenphasen soll zu- dem auf besonders wasserintensive Tätigkeiten verzichtet werden oder diese sind zumindest stark einzu- schränken, wie z.B. das häufige Auto- waschen. Gärten sind nachts zu bewäs- sern, da dann die Verluste durch Verdunstung kleiner sind. Grundsätz- lich ist die wichtigste Botschaft die, dass bewusst mit der Ressource Was- ser umgegangen und der Warmwas- serverbrauch zum Zweck des Energie- sparens sinnvoll reduziert werden soll. Der Schweizerische Verein des Gas- und Wasserfaches (SVGW) hat zum ThemaWassersparen praktische Mate- rialien erarbeitet und stellt diese seinen Mitgliedern frei zur Verfügung. Grenzen. Daher können für viele Her- ausforderungen im Bereich der Trink- wasserversorgung kostengünstige und robuste Lösungen nur auf der Basis von Planungsgrundlagen entwickelt wer- den, die über den Perimeter der eige- nen Gemeinde hinausgehen. Der SVGW entwickelt als einen Teil seiner Dienstleistungen zusammen mit den Wasserversorgern und Partnern von Kanton und Bund praxisnahe Hilfestel- lungen undVorgaben in seinem Regel- werk. So wurde beispielsweise Mitte 2019 die W1011 als Mustervorgabe für eine ge- nerelle Wasserversorgungsplanung fertiggestellt und in Kraft gesetzt. Mit derW1011 erhalten die Gemeinden ein praxistaugliches Hilfsmittel, um auch Fragen der Sicherstellung der Wasser- versorgung zukunftstauglich anzuge- hen. Der SVGW als der Fachverband der Wasserversorger in der Schweiz wird dazu spezifische Weiterbildungs- angebote anbieten. Die natürlichenWasservorkommen wie z.B. das Grundwasser erstrecken sich oft über das Gebiet vieler Gemeinden und halten sich nicht an administrative

ben realisiert werden können. Ein zent- raler Aspekt bei den Planungen war, dass sowohl das zukünftige Wasserdar- gebot (das potenziell nutzbare Grund- und Oberflächenwasser) und der erwar- tete Bedarf als auch die Aspekte des Gewässerschutzes berücksichtigt wer- den. Dies mit Ziel, auch in Zukunft eine nachhaltige Nutzung derWasserressour- cen sicherzustellen.

André Olschewski Leiter BereichWasser Schweizerischer Verein des Gas- und Wasserfaches (SVGW)

Infos: www.svgw.ch/

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