70 Jahre BG Matt

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Interview

Der Reussbühler Franz Bleisch gründete 1992 zusammen mit seiner Frau Lisbeth eine eigene Schreinerei im Stadtluzerner Tribschen quartier. Acht Jahre später zogen sie mit ihrer Spezialschreinerei ins Reussbühler Rothen quartier. Mit mittlerweile zwölf Angestellten hat sich der diplomierte Schreinermeister in der Zwischenzeit auf die Herstellung von Funk tionstüren spezialisiert.

strasse rund einen Viertel unseres Jahresvolumens ab. Eine personelle Aufstockung war jedoch nicht not wendig. Die Pandemie und das weltpoliti sche Geschehen haben die Bau branche in den letzten Jahren stark beeinflusst. Gestiegene Preise und Lieferschwierigkeiten sorgen für herausfordernde Situationen, Mehrkosten und Bauverzögerun gen. Hat dies auch einen Einfluss auf Ihre Auftragserledigung? Die Auftragsvergabe beinhaltete unter anderem eine Preisgarantie unsererseits. Diese können wir einhalten, weil wir unsere Holzein käufe zusammen mit den vier anderen, eingangs erwähnten Fir- men tätigen. Unsere Lager sind dadurch zwar etwas gefüllter als üblich, es erlaubt uns aber, sehr flexibel zu bleiben. Gefällt Ihnen das Projekt Obere Bernstrasse der BG Matt und abl luzern? Mir gefällt insbesondere, dass sich zwei Wohnbaugenossenschaften für ein gemeinsames Projekt und die Idee der inneren Verdichtung zusam mengeschlossen haben. Es brauch- te bestimmt viel Mut, die Bauleitung selbst durchzuführen, anstatt einen Generalunternehmer zu beauftragen. Aber so blieb die Entscheidungsge walt bei ihnen und dadurch stieg wohl auch unsere Chance, einen solchen Auftrag zu erhalten. Mit Jahrgang 1956 wären Sie eigentlich bereits pensioniert. Wie sieht die Zukunft der Bleisch Schreinerei AG aus? Leider ist meine Nachfolge noch nicht abschliessend geregelt. Meine Frau und unsere jüngere Tochter Sandra sind jedoch seit Jahren im Be trieb tätig und wir sind aktuell auf der Suche nach einem Geschäftsfüh rer. Ich hoffe, dass ich mich schon bald einmal intensiver um meine Hobbies Jodeln, Fasnacht und Hand orgelspielen kümmern kann.

Mit dem Slogan «Durch uns geht immer eine Türe auf» betreiben Sie auf Ihrer Homepage Kundenwer bung. Wie ging denn für Ihre Firma die Türe zur Baugenossenschaft Matt auf? Wir durften schon einige Aufträge für die BG Matt ausführen und sind sehr stolz, dass wir vor einiger Zeit auch den Zuschlag für die obere Bernstrasse erhalten haben. Inzwi schen sind bereits die Holzrahmen für die ersten Türen gesetzt. Wie konnte sich die Bleisch Schrei nerei AG gegen die in- und aus ländische Konkurrenz behaupten? Wir sind ein industriell herstellender Handwerksbetrieb und gehören in der Schweiz zu den zehn gröss ten Herstellern von Spezialtüren. 2004 wurde in der Schweiz die Ge setzgebung für den Brandschutz markant verschärft. Die Bleisch Schreinerei AG spezialisierte sich in der Folge mit vier anderen Schreinereien in der Schweiz auf die Produktion von zertifizier- ten Türelementen. Inzwischen gibt es 23 verschiedene Türelement- Zertifizierungen. Unsere Türen wer- den regelmässig auf Brand-, Lärm- und Einbruchschutz geprüft. Wie müssen wir uns eine solche Brandschutzprüfung vorstellen? Die Türen werden in einer Spezial kammer einer Hitze von 930 Grad ausgesetzt. Dabei müssen die Türoberflächen der Hitze mindestens 30 Minuten standhalten, sonst haben sie die Prüfung nicht bestanden. Diese Prüfungen wurden bisher bei nahe ausschliesslich durch die Empa in Dübendorf, St.Gallen oder Thun durchgeführt. Dank unseren verstärkten Bemühungen gibt es inzwischen bei Glas Trösch in Buochs auch eine unabhängige Prüfstelle in unserer Region. Spezialtüren für 142 Wohnungen termingerecht abzuliefern dürfte für einen Betrieb mit zwölf Mit arbeitenden eine enorme Heraus forderung sein. Obwohl wir pro Jahr insgesamt zwischen 2000 und 3000 Funktions türen herstellen, deckt die Produktion und Montage sämtlicher Wohnungs Abschlusstüren an der oberen Bern

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