10_2017

UMWELT: AMPHIBIENSCHUTZ

Manchmal reichen schon ein paar Meter Schutzzone, um vom Aussterben bedrohteTierarten zu schützen. Bild: SWO

Oben: Die Gelb­ bauchunke (Bombina variegata) gehört zu den gefährdetsten Am­ phibienarten in der Schweiz. Bild: UrsinaTobler/karch Unten: Zwei Schutz gebiete, in der Mitte das Bahngleis: Das Chrutzelriet, das nörd­ lich der Bahnlinie Zürich–Uster liegt, soll mit dem Heidenriet im Süden verbunden werden. Vor allem aber auch mit der Glatt und dem Greifensee. Bild: GISZH ergänzt SWO

verfolgt ein gemeinsames Projekt der drei Gemeinden Dübendorf, Schwerzen- bach und Volketswil, das von der Stif- tung Wirtschaft und Ökologie (SWO) durchgeführt wird. Das Chrutzelriet, das an die Gemeinden Volketswil, Schwerzenbach und Düben- dorf angrenzt, ist ein Amphibienschutz- gebiet von nationaler Bedeutung. Inmit- ten einer Kultur- undSiedlungslandschaft bietet dieses ehemalige Hochmoor mit einem Mosaik an Trocken-, Nass- und Ruderalstandorten Lebensraum für zahl- reiche bedrohte Pflanzen- undTierarten. Neben der Gelbbauchunke gehören auch der Laubfrosch und der Faden- molch dazu. Ziel ist es, das Chrutzelriet mit dem Heidenriet, das südlich der Bahnlinie Zürich–Uster liegt, zu verbin- den, vor allem aber auch mit der Glatt und dem Greifensee. Im Jahr 2000

wurde das Heidenriet durch denAushub von Tümpeln, das Pflanzen von Hecken und Sträuchern und die Errichtung von Stein- und Holzriegeln so aufgewertet, dass es für Watvögel wie die Bekassine als Brutplatz attraktiv ist. Durch das ge- zielte Anlegen von vernetzten Laichplät- zen soll zudem das Vorkommen der Gelbbauchunke gesichert werden. Das Gebiet um Schwerzenbach weist dafür ideale Standorte auf. Feuchtgebiete ergänzen, isolierte Schutzgebiete miteinander verbinden Neben dem Chrutzelriet existieren in dieser glazial geprägten Landschaft noch andere feuchte Standorte. Innerhalb vie- ler Parzellen in dem Gebiet zwischen Dübendorf und dem Chiemlibach in Schwerzenbach ist ein Potenzial von 35 bis über 50 Prozent für Feuchtge-

bietsergänzungen (GIS-ZH) erhalten ge- blieben. Auf diesen Parzellen bilden sich während Regenperioden auch heute noch teilweise grossflächige temporäre Tümpel. Die landschaftlichenVorausset- zungen für eine Renaturierung von Flächen zur Vernetzung von Amphi- bienlaichgewässern in diesem Land- wirtschaftsgebiet sind somit gegeben. In drei Etappen soll durch Renaturie- rungsmassnahmen eine mosaikartige, mit Feuchtgebieten durchsetzte Land- schaft entstehen, um die beiden isoliert liegenden Schutzgebiete und damit auch die heute isoliert vorkommenden Am- phibienpopulationen miteinander zu vernetzen. Dies trägt dazu bei, dass sich ihre Bestände erholen und die Popula- tionen langfristig überleben können. Gezielt soll die seltene Gelbbauchunke durch die Erstellung temporärerTümpel

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SCHWEIZER GEMEINDE 10 l 2017

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