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GEMEINDEPORTRÄT

Der Max-Bill-Platz. Die Skulptur ist von Bills Enkel David. Eigenwillig die Markierungen für den Parkplatz.

von knapp 400000 Franken. Dieser sollte einerseits den Bilanzfehlbetrag decken, andererseits der Gemeinde als kleines Polster dienen. «Das ist die Realität», kommentierte Peter Bill seinen ersten

und Rückstellungen. Damit war die Ge- meinde finanziell über den Berg. Die Finanzen erholten sich in den folgenden Jahren weiter. Der Steuerfuss konnte kontinuierlich auf heute 1,32 Einheiten

(SVP), beide seit einer Legislatur im Ge- meinderat. Gewählt wurde Bill. In den ersten zwei Jahren seines Präsidiums hiess es sparen. Ab 2002 wieder ausgeglichen Um dem finanziellen Engpass zu entrin- nen, hatte der Moosseedorfer Souverän einer Steuererhöhung um zwei Zehntel auf 2,4 Einheiten zugestimmt. «Die Lage ist zugegebenermassen ernst, aber noch nicht dramatisch», sagte Bill damals. Der Gemeinderat habe das Ziel, im Jahr 2002 wieder eine ausgeglichene Rech- nung vorlegen zu können. Mit der Einführung des Finanz- und Las- tenausgleichs (Filag) sanken die Steuern der Gemeinden zwar rechnerisch um 7,6 Zehntel. Doch dies hätte ein Defizit von rund 300000 Franken zur Folge gehabt. Die Gemeindeversammlung musste die Steuern erneut erhöhen. So ergab sich im Budget 2002 ein Ertragsüberschuss

Haushalt, «wir müssen damit leben und das Beste daraus machen. Es gibt keine andere Lösung, als das zu machen, was wir jetzt tun.» Unverhofft kam die Gemeinde dann zu einem Zustupf: Der Geldse- gen von 670000 Franken stammte aus der Liquidation der Amtsersparniskasse Frau-

gesenkt werden. Die Rech- nung 2013 fiel dann schlechter als budgetiert aus. Eine kanto- nale Steuersenkung führte zu Mindereinnahmen bei der Ge- meinde. Moosseedorf ist gebaut «Heute ist die Gemeinde fertig gebaut», sagt Gemeinde-

«Ich war nicht über- rascht, als die Anfrage des Kantons kam.»

brunnen. Die Moosseedorfer verwende- ten das Geld für soziale und kulturelle Zwecke. Schneller als erwartet kam die Trend- wende. Die Steuereinnahmen stiegen stark. Statt eines kleinen Überschusses resultierten 1,1 Millionen Franken und dies trotz zusätzlichen Abschreibungen

schreiber Peter Scholl. Die letzten gro- ssen Einzonungen wurden 2006 mög- lich, als die Gemeindeversammlung einen neuen Zonenplan mit grossem Mehr bewilligte. Ziel war ein Bevölke- rungswachstum von 3500 auf 4000 Ein- wohner. 3,1 Hektaren wurden der Wohn- und Mischzone zugeteilt, 2 Hektaren als

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SCHWEIZER GEMEINDE 12 l 2014

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