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Treffpunkt Gesundheit

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zusätzlichen Niereninsuffizienz. Umso wichtiger ist es, dass wir als Ärzte Aufklärungsarbeit über diese Zusammenhänge leisten.“ Ergebnisse wie die genannte Studie unterstreichen, wie wichtig es ist, dass auch gesunde Menschen regelmäßig die Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen. Während der Blutdruck allerdings bei vielen Arztbesuchen gemessen wird, werden in den seltensten Fällen auch Urinproben unter- sucht. „Eiweiß im Urin ist ein deutliches Indiz für Nieren­ erkrankungen“, sagt Dr. Grebe. Viel trinken? Besser nicht! Viel trinken hilft bei Nierenproblemen und wirkt auch vor- beugend – bei Aussagen wie diesen kann Dr. Grebe nur den Kopf schütteln. „Das ist ein weitverbreiteter Mythos“, betont er. „Wer an Herz- und/oder Niereninsuffizienz leidet und dabei mehr als nötig trinkt, erhöht das Blutvolumen. Das bedeutet mehr Arbeit für das Herz, das den Druck erhöht, um das Blutvolumen zu pumpen, und auch mehr Arbeit für die Nieren, die in ihrer Leistungsfähigkeit ohnehin einge- schränkt sind.“ Die Einlagerung von Wasser in der Lunge könne zu Atemnot führen, ergänzt Dr. Gülker. Daher reiche es, auf den normalen Flüssigkeitsbedarf zu achten und nur zu trinken, wenn man Durst habe. Zur Verdeutlichung zeichnet Dr. Grebe folgendes Bild: „Stellen Sie sich vor, Sie wollen die Donau durch das Flussbett der Wupper leiten. Das kann auch nicht funktionieren.“ Wieviel der Einzelne trinken soll, ist je nach Patient und Ausprägung der Herz- bzw. Niereninsuffizienz unterschied- lich. Dr. Gülker sagt dazu: „Meist lautet die Empfehlung etwa ein bis zwei Liter täglich. Wichtig für Patienten mit Herz- und/oder Niereninssufizienz ist es, sich täglich zu

Chefarzt Nephrologie Dr. Scott Oliver Grebe Facharzt Innere Medizin mit Schwerpunkt Nephrolgie, Hypertensiologe DHL® Tel 0202 299-2562

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Chefarzt Kardiologie Dr. Jan-Erik Gülker Facharzt Innere Medizin, (Interventionelle) Kardiologie, Herzinsuffizienz DGK Tel Tel 0202 299-2674

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Richtig essen bei Bluthochdruck Worauf muss ich achten? Was darf ich, was darf ich nicht?

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wiegen. Falls es zu einer sehr raschen Gewichtszunahme von einem Kilo über Nacht oder zwei Kilo in drei Tagen kommt, kann das ein Zeichen sein, dass sich Flüssigkeit im Gewebe angesammelt hat.“ Das Herz ist also nicht mehr in der Lage, das Blutvolumen effektiv zu pumpen. Sicherheitshalber sollten Betroffenen sich dann an ihren Arzt wenden.

Wenn Sie Bluthochdruck haben oder gar nicht erst bekommen wollen, dann sollten Sie auf ein paar wichtige Dinge bei Ihrer Ernährung achten. Salz im Essen treibt den Blutdruck in die Höhe. Dabei ist es gar nicht unbedingt das Salz, das Sie selbst zum Würzen verwendet haben. Es sind vielmehr die versteckten Koch- salzmengen, die in vielen Produkten für den Geschmack sorgen und gar nicht als salzig wahrgenommen werden. Zusätzliches Salz versteckt sich in Wurst und Käse, in Fertiggerichten und Chipsknabbereien, aber auch Brot und Ketchup können zur Geschmacksverstärkung Kochsalz ent- halten. Nicht mehr als sechs Gramm Salz täglich empfehlen die Mediziner, das entspricht ungefähr einem Teelöffel. Achten Sie auch bei Mineralwasser auf den Natriumgehalt (Na), er sollte unter 20 Milligramm je Liter liegen. Zucker ist genauso schädlich wie Salz, das weiß man inzwi- schen. Reduzieren Sie deshalb Ihren Süssigkeitenkonsum, steigen Sie um auf Zartbitter-Schokolade. Die Bitterva- riante enthält viele Antioxidantien, der hohe Kakaogehalt wirkt sich senkend auf Blutzucker und Blutdruck aus und die Kakaophenole sorgen dafür, dass das schlechte

Cholesterin sinkt. Zu guter Letzt steigert die dunkle Schokoladenvariante nicht die Lust auf mehr, sondern nach ein paar Stückchen hat der Körper genug Süsses genossen. Kalium ist der Gegenspieler von Natrium (Salz), er neutra- lisiert das Kochsalz und wirkt dadurch blutdrucksenkend. Viel Kalium enthalten vor allem pflanzliche Lebensmittel, beispielsweise Brokkoli, Feldsalat, alle Kohlsorten, Spinat, Pellkartoffeln, Trockenobst, Aprikosen, Bananen, Himbee- ren, Honigmelone, Johannisbeeren und Kiwi.

Buchweizen Superfood für die Gefäße

Buchweizen zählt nicht zum Getreide, sondern ist eine Knöterichart. Er enthält kein Gluten, dafür aber viele wichtige Aminosäuren und Mineralstoffe. Außerdem ist Buchweizen reich an Rutin, das kräftigend auf Blutgefäße und Zellwände wirkt. Nebenbei fördert Rutin auch die gesunde Darmflora. Buchweizen gibt es in Reformhäusern und Bioläden als Körner, Grütze, Flocken oder Mehl.

Die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Kardiologie und Nephrologie ist Dr. Grebe (rechts) sehr wichtig.

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Vitamin W – Das Gesundheitsmagazin für Wuppertal – Ausgabe 2.2020

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