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58 Ein noch erhaltenes Zimmer mit seidencn Tapeten soli, der Tradition nach, ihr Toiletkabinet gewesen sein. Der Konig unterstutzte auch eine italienische Oper bis 1778, und iibrigens wurde das Hoftheater als Nebenbiihne des dånischen Nationaltheaters benutzt, welches im Jahre 1748 auf dem Kongens Nytorv (Konigs Neumarkt) croffnet war, naclidem es tatsåchlich im Jahre 1722 vom franzosischen Schauspieler René de Montaigu und dem Dichter Ludvig Holberg, beiden im kunstlerischen Sinne Schulern von Mo- liére, gegriindet war. Eine Kopie des Ersuchungsschreibens Montaigu’s um Erriclitung eines Theaters in danischer Sprache findet sicli in der Holberg Abteilung des Museums. Es bildet den Ursprung aller dramatischen Kunst in Skan­ dinavien. Einige kleine Strassenplakate aus der Zeit um 1722 zeigen uns, wie einfach die Beginnung war. Die Hand- schrift von Ludvig Holberg findet sich auch auf einer Ge- genanweisung an einige der ersten Schauspieler. Es sind dies die einzigen Zeilen von der Hånd des Meisters betreffs des Theaters, die erhalten sind. Viele Kunstler der grossen Nationen Europas sind auf dem Hoftheater aufgetreten. Im Jahre 1801 wurde von dem Englander James Price und dem Italiener Joseph Casorti ihre Pantomimen aufgefiihrt, welche allmåhlich von den Nachkommen dieser Kiinstler nationalisiert wurden. Der deutsche Djrektor Gorbing Franck trat 1843 mit einem gros­ sen Personal auf, und sein franzosischer Kollega Hébert 1843 mit einem nicht geringeren. Im Jahre voraus war das Hoftheater laut Order des Konigs, Christian VIII. (1786— 1848), umgebaut worden, besonders zum Gebraucli italieni- scher Operisten, welche vom Hofe und von den hoheren Kreisen der Hauptstadt sehr beliebt waren, und deren Primadonna, Signora Forconi, zur konigl. dånischen Kam- mersångerin ernannt wurde. Ihr Bildnis findet sich im Mu

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