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einfach wichtig

und Betreuung fördert positive Kontaktmo mente zwischen den Bewohnern und Mitarbei tern. Dies schafft eine gute Arbeitsatmosphäre und vermittelt Bewohnern im St. Adelheidis Stift ein Zuhause-Gefühl“, beschreibt Senio renhausleiter Michael Falkner die erste Zeit. Damit die Bewohner so behandelt und beglei tet werden, wie sie es wünschen, auch dann, wenn sie ihren Willen nicht (mehr) äußern kön nen, wird ihnen das Gesprächsangebot zur in dividuellen Begleitung und Unterstützung zur gesundheitlichen Vorsorgeplanung geboten (ACP/BVP Beratung). Auch Zimmermann hat dieses Angebot angenommen und ihren Willen entsprechend festgelegt. Von diesem in Struk tur und Abfolge festgelegten Handeln profitiert sie heute. Die Antwort, was sich seit ihrem Einzug verän dert hat und warum sie so strahlend vor mir sitzt, ist anrührend: „Hier lebe ich in Gemein schaft und fühle mich sicher und geborgen.“ Die Erklärung, wer nun diese Gemeinschaft ausmacht, ist sehr umfassend. Sie kennt alle Mitarbeiter des Bereichs und weiß genau um deren Aufgaben. Die Bewohnerin ist dankbar für die Unterstützung in der Pflege, für die viel seitigen leckeren Mahlzeiten und die interes santen und kurzweiligen Betreuungsangebote. Ebenso wichtig ist ihr jedoch die menschliche Ebene. Sie lächelt, wenn sie an die Pflege am Morgen denkt, an den Kollegen, der genau weiß, dass sie morgens immer ein bisschen län ger braucht und mit dem sie so gerne scherzt. Oder die Kollegin, die ganz aufgeregt ist, weil sie bald Oma wird. Gemeinschaft bedeutet für die ältere Dame, nicht immer zu nehmen, sondern auch zu geben. Vielen Mitbewohnern geht es nicht so gut, da könne sie mit einem freundli chen Lächeln und wenigen lieben Worten sehr viel bewirken. Und das tue ihr gut. Sie wünscht sich, dass andere auch so denken, und hat sich deshalb in den Seniorenhausbeirat wählen lassen. Nicht reden, sondern sich engagieren, so ist die Richtschnur ihres Handelns, der wir uns gerne anschließen. Und auf die Frage, wo sie jetzt im Leben stehe, sagt sie „Mitten drin!“ (M.F.)

Der Entscheidung zum Einzug ins Senioren haus fiel ihr nicht leicht, denn das eigene Zu hause aufzugeben ist eine Herausforderung. In dieser Situation machte sich die Familie auf die Suche nach einem Platz in einem Senioren haus. Dabei unterstützte die Pflegeberaterin der Seniorenhaus GmbH der Cellitinnen zur hl. Maria sie aktiv. „Den richtigen Ort zu finden, der ein Zuhause-Gefühl vermitteln kann, ist gar nicht so einfach“, bemerkt Pflegeberaterin An drea Ruppert. Das St. Adelheidis-Stift kam dem nahe, denn hier kann Zimmermann weiterhin ihre sozialen Kontakte pflegen. Der Tag des Einzugs ist voller neuer Eindrücke, so vieles stürmt auf die neuen Bewohner ein. Doch in dieser herausfordernden Situation begleiten Pflege- und Betreuungsmitarbeiter gleich vom ersten Tag an. Beim Aufnahmege spräch werden sowohl Wünsche als auch Be dürfnisse ermittelt und in der Pflegeplanung festgehalten. „Vom ersten Moment an waren sie für mich da", beschreibt Zimmermann rück blickend die Situation. Im Aufnahmegespräch wird eine Pflegeplanung erstellt, die erfasst, welche Wünsche an Pflege und Betreuung bei den Bewohnern bestehen. Dabei wird darauf geachtet, das Unterstützung und Hilfe unter Beachtung der Selbstständig keit angeboten werden. Den Mitarbeitern ist wichtig, dass sich die Bewohner vom ersten Augenblick gesehen und verstanden fühlen, denn so können sie in Ruhe ankommen und Vertrauen aufbauen. In den Tagen kurz nach dem Einzug stellte sich die Kollegin der Sozial-Kulturellen-Betreuung vor und führte das Biografie-Gespräch. Ältere Menschen halten Rückschau auf ihr Leben und ziehen – oft unbewusst – Bilanz. Was haben die Bewohner erlebt, gibt es Wendepunkt in ih rer Lebensgeschichte, welche sozialen Kontak te sind heute wichtig? Wertschätzende Fragen, deren Antworten sowohl dem Bewohner als auch den Mitarbeitern helfen, den Lebensalltag im Seniorenhaus gut zu gestalten. „Wir lernen uns kennen, eine erlebensorientierte Pflege

Wieder mitten im Leben stehen

Helga Zimmermann wohnt seit 2022 im Bonner Seniorenhaus St. Adelheidis-Stift. Mit dem Einzug kamen Sicherheit und Lebenskraft zurück.

H elga Zimmermann wohnt seit letztem Jahr im Seniorenhaus St. Adelheidis Stift. Sie lacht herzlich über den Arbeits titel unseres Gespräches: „Zurück ins Leben – War ich jemals weg?“, fragt sie schmunzelnd. Dann wird sie nachdenklich und zählt die Gründe auf, die zum Einzug ins Seniorenhaus führten.

mand kam. Einmal war es sogar die Feuer wehr, das war ihr sehr unangenehm. Mit dem Hausnotruf könne man sich Hilfe holen, aber einen Sturz verhindere er nicht, erklärt sie. Das Gefühl von Sicherheit in den eigenen vier Wänden nahm stetig ab. „Man lebte halt allei ne“, sagt die ältere Dame. Die Kontakte gingen zurück, beschränkten sich auf Besuche und Telefonate. Das Alleinsein machte sich in ih rem Leben breit, obwohl sie sich als aktiv und auf Menschen zugehend beschreibt.

Immer wieder war sie in ihrer Wohnung ge stürzt und lag alleine auf dem Boden, bis je

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