Blickpunkt Schule 2/2023

Das HKM-Projekt als demokratiepädagogische Unterstützung für hessische Schulen ‘Gewaltprävention und Demokratielernen’ (GuD) D as Projekt ‘Gewaltprävention und Demokratielernen’ (GuD) des Hessischen Kultusminis Der Autor

‘Gewaltprävention und Demokratie lernen’ hängt dabei wesentlich davon ab, inwieweit es einer Schule gelingt, außerschulische Unterstützung zum Beispiel in Form von Fortbildungen in Anspruch zu nehmen, die in Inhalt und Form dem spezifischen schulischen Bedarf entsprechen und die vorhan denen Ansätze in diesemThemenfeld in den schulischen Alltag zu integrie ren und die Kultur und Arbeitsstruktu ren der Schule in diesem Sinne weiter zuentwickeln. Beratungsangebot Ein breites Beratungsangebot unter stützt Schulen, Projektgruppen, Schulleitungen, Lehrkräfte und (sozi al-)pädagogische Fachkräfte in ihrer Arbeit. Exemplarisch sei die inner schulische Prozessbegleitung durch die ‘Prozessentwicklungsgruppen’ (PEG) erwähnt. Bei den Prozessent wicklungsgruppen handelt es sich um ein hochspezifisches Beratungsange bot zur Implementierung gewaltprä ventiver und demokratiepädagogi scher Programme im Gesamtsystem Schule (siehe dazu Poitzmann/ Schmidt 2021) . Deren Arbeit »basiert auf der langfristigen Begleitung und passgenauen Unterstützung der Schulen in ihrer Entwicklung zu de mokratischen Schulen.« (Poitz mann/Schmidt 2021: 22) Die Beson derheit des Formats PEG besteht in der zeitlich unbefristet angelegten Kombination aus Beratung, Fortbil dung und Netzwerkarbeit (siehe dazu die Übersicht in Poitzmann/Schmidt 2021: 21) . Wichtige Fragen, an denen regelmäßig in den PEG gearbeitet wird, umfassen unter anderem: • Wie können wir verbindliche Struk turen unserer Arbeit imThemenfeld Gewaltprävention schaffen und die personelle Basis der Beteiligten an der Schule verbreitern?

Politische Bildung

teriums bietet hessenweit Beratun gen, Fort- und Weiterbildungen und Vernetzung imThemenfeld ‘Gewalt prävention und Demokratielernen’ an. Aktuelle Arbeitsschwerpunkte umfas sen unter anderem: • Mobbingprävention und -intervention • Konstruktive Konfliktbearbeitung/ Mediation • Klassenrat/Partizipation • Umgang mit sexualisierter Gewalt • Diversität und Rassismuskritik Lehrkräfte, (sozial-)pädagogische Fachkräfte und Schulleitungsmitglie der werden entsprechend qualifiziert, Schülerinnen und Schüler in partizipa tiven und Sozialkompetenz fördernden Prozessen zu begleiten, in denen diese Konfliktfähigkeit, eine demokratische Grundhaltung, Team- und Sozialkom petenz sowie Verantwortungsfähigkeit und Selbstwirksamkeit entwickeln. Die Arbeit für, an und in einer demokrati schen Schulkultur steht im Fokus – die folgenden Leitsätze zur Erinnerung, Empfehlung und Mahnung verdeutli chen die Relevanz und Vielschichtig keit unserer Arbeit (siehe Himmel mann 2007: 19–20) : • Niemand wird als Demokratin oder Demokrat geboren. (nach Michael Greven) • Demokratie muss gelernt werden, um gelebt werden zu können. (K. G. Fischer) • Demokratie ist nicht nur eine Regie rungsform, sondern vor allem eine spezifische »Form des Zusammen lebens«! (John Dewey) Unter demokratiepädagogischer Un terstützung werden dabei »pädago gische, insbesondere schulische und unterrichtliche Bedingungen und Ak tivitäten zur Förderung von Kompe tenzen [verstanden], die nötig sind,

um an Demokratie als Lebensform teilzuhaben und diese in Gemein schaft mit anderen Menschen aktiv zu gestalten; um sich für eine demokra tische Gesellschaftsform zu engagie ren und sie durch Partizipation und Mitwirkung in lokalen und globalen Kontexten mitzugestalten; um De mokratie als Regierungsform durch aufgeklärte Urteilsbildung und Ent scheidungsfindung zu bewahren und weiterzuentwickeln.« (Edelstein 2007: 3) Die Nachhaltigkeit und Wirksamkeit der schulischen Arbeit imThemenfeld Dr. Bernt Gebauer leitet das Projekt ‘Gewaltprävention und Demokratielernen’ (GuD) des Hessischen Kultusministeriums und koordiniert für die Kultus ministerkonferenz die Bildungs programme des Europarates im Themenfeld Demokratiebildung im Rahmen des Education Policy Advisors Network (EPAN). Er promovierte 2003 in Verglei chender Regierungslehre an der Universität Freiburg im Breisgau und besitzt langjährige Erfah rungen in der Lehreraus- und -fortbildung unter anderem an Hochschulen und am Studien seminar für Gymnasien in Hep penheim.

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SCHULE

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