Blickpunkt Schule 2/2023

Präventions- und Inter ventionsmaßnahmen an Schulen in Hessen Schulen als Spiegel der Gesellschaft reflektieren gesellschaftliche Zustän de. Nicht nur, dass Heranwachsende ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft sind, sie spiegeln oft in der Schule ehrlich und unreflektiert, welche mo ralischen Werte und Haltungen be wusster und unbewusster Natur in den Familien vorherrschen. Folglich ist Antisemitismusprävention und Inter vention an Schulen in Hessen ein sehr wichtiges Instrument, um unseren zu künftigen Generationen einen weiten Blick auf das der Familie eigene Wer tekonstrukt zu geben. Das Hessische Kultusministerium sensibilisiert mit dem Erlass ‘Antise mitismus in der Schule’ 9 Lehrkräfte und alle in der Schule tätigen Perso nen für Antisemitismus und fordert die Beteiligten auf, alle antisemiti schen Vorfälle auf dem Dienstweg zu melden. Weiterhin existiert ein breites An gebot zur Prävention und Interventi on, welches an Schulen in Hessen zumTragen kommt und vom Hessi schen Kultusministerium oder dem Hessischen Informations- und Kom petenzzentrum gegen Extremismus (HKE) im Hinblick auf Schule geför dert wird. Ansatzpunkte bilden die unterschiedlichen Rezipientengrup pen: Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sowie Schulen. Angeboten werden Lehrkräftefortbildungen bei spielsweise in Form von Fortbildungs reisen nach Yad Vashem in Israel. Das Kooperationsprojekt der ‘Netzwerk Lotsen’ des Hessischen Kultusminis teriums und des Hessischen Ministe riums des Innern und für Sport bildet Lehrkräfte als erste Ansprechpartner für Extremismus und Antisemitismus an Schulen aus, die weitere Hilfe ver mitteln können. Das Projekt ‘Antise mi-was?’ des Hessischen Kultusmi nisteriums und der Bildungsstätte Anne Frank bietet einen Präventions- und Interventionsansatz, um an den Schulen vor Ort bedarfsorientiert handeln zu können. Des Weiteren

bieten verschiedene Institutionen wie die Bildungsstätte Anne Frank, das Jüdische Museum Frankfurt sowie das Fritz Bauer Institut verschiedene Bildungsangebote für Lehrkräfte an. Präventionsangebote bestehen für Schülerinnen und Schüler weiterhin durch den ‘Theaterworkshop Wahr heiten und Narrheiten’ des Jüdischen Museums in Frankfurt, ‘Anti-Anti – Museum Goes School’ und viele an dere. Im Bereich Unterrichtsmateria lien sind in Zusammenarbeit mit dem Zentralrat der Juden in Deutschland eine gemeinsame Empfehlung und eine Erklärung mit vielen wichtigen inhaltlichen Hinweisen sowie eine große Anzahl an Unterrichtsmateria lien abrufbar. Hinsichtlich der schuli schen Beratungsangebote lassen sich zudem ‘response.’, das ‘Beratungs netzwerk Hessen’ und viele andere finden. Weitere Informationen kön nen Sie unter folgendem Link abru fen: https://kultusministerium. hessen.de/programme-und-projekte/ antisemitismuspraevention. Annika Nord 1 Stand 28. Februar 2023: https://www.tages schau.de/inland/gesellschaft/gewalt-juden- linke-antisemitismus-101.html 2 International Holocaust Remembrance Alliance. 3 https://www.holocaustremembrance.com/de/ resources/working-definitions-charters/arbeits definition-von-antisemitismus . 4 https://www.antisemitismusbeauftragter.de/ Webs/BAS/DE/bekaempfung-antisemitismus/ ihra-definition/ihra-definition-node.html 5 Adorno 1951/2001, S. 200. 6 Vgl. Documenta-Gutachten: Schonungslos, aber vielleicht zu spät (fr.de); Vgl.: Meron Mendel zu documenta-Gutachten: ‘Die Zivilgesellschaft muss aktiv werden’ | hessenschau.de | Kultur; Vgl.: Antisemitismus-Eklat bei documenta: Experten ziehen Bilanz – ZDFheute 7 Gemeinsame Empfehlung des Zentralrats der Ju den in Deutschland, der Bund-Länder-Kommissi on der Antisemitismusbeauftragten und der Kul tusministerkonferenz zum Umgang mit Antisemi tismus in der Schulempfehlung zum Umgang mit Antisemitismus in der Schule, S.4. 8 Entnommen aus: ‘Gemeinsame Empfehlung des Zentralrats der Juden in Deutschland, der Bund Länder-Kommission der Antisemitismusbeauf tragten und der Kultusministerkonferenz zum Umgang mit Antisemitismus in der Schulempfeh lung zum Umgang mit Antisemitismus in der Schule’, S.4. 9 https://kultusministerium.hessen.de/sites/ kultusministerium.hessen.de/files/2022-01/ erlass_antisemitismus_in_der_schule_vom_23. 05.2018.pdf

Impressum

74. Jahrgang | ISSN 0723-6182 Verleger: Hessischer Philologen- verband e.V. Die Zeitschrift »BLICKPUNKT SCHULE« des Hessischen Philologenverbandes erscheint fünfmal im Jahr 2023. Der Hessische Philologenverband ist der Gesamtverband der Lehre rinnen und Lehrer an den Gymna sien in Hessen sowie an Schulen mit gymnasialem Bildungsange bot. Er ist der Fachverband im Deutschen Beamtenbund, Lan desbund Hessen (dbb), er ist dem Deutschen Lehrerverband Hessen (dlh) und durch den Deutschen Philologenverband (DPhV) dem Deutschen Lehrerverband (DL) angeschlossen. Für den Inhalt verantwortlich: Der Vorstand des Hessischen Philologenverbandes. Chefredaktion: Christof Ganß (V.i.S.d.P.) Dr. Iris Schröder-Maiwald Mail: blickpunkt-schule@hphv.de Mit dem Namen der Verfasser gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Hessischer Philologenverband e.V. Geschäftsstelle: Schlichterstraße 18 Mail: hphv@hphv.de Web: www.hphv.de Bank: Volksbank Odenwaldkreis BIC: GENODE51 MIC IBAN: DE30 5086 3513 0004 3579 73 Der Verkaufspreis ist durch die Mitgliedsbeiträge abgegolten. Verlag und Anzeigenverwaltung: Pädagogik & Hochschul Verlag Graf-Adolf-Straße 84 40210 Düsseldorf Tel.: 0211 3558104 Fax: 0211 3558095 Mail: dassow@dphv-verlag.de Satz und Layout: Tel.: 0211 1795965 Fax: 0211 1795945 Mail: heinemann@dphv-verlag.de 65185 Wiesbaden Tel.: 0611 307445 Fax: 0611 376905 www.dphv-verlag.de Anzeigenverwaltung:

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