Blickpunkt Schule 2/2023

didaktisch-methodisch ausgerichtete Aufgabenformate gutem Unterricht entsprechen. Dabei erhebt das Ange bot nicht den Anspruch ‘best practi ce’-Beispiel zu sein, sondern soll Möglichkeiten aufzeigen und Anre gungen bieten, wie sich aktuell vor dringliche Thematiken rund um den Ukrainekrieg in die unterrichtliche Praxis integrieren lassen und dabei die Förderung des Demokratieverständ nisses hervorheben. Insgesamt steht vorrangig der Er werb der überfachlichen Kompetenz ‘Demokratie und Teilhabe’ imVorder grund. Schülerinnen und Schüler ler nen sozial zu handeln, politische Ver antwortung zu übernehmen und ihre Rechte und Pflichten innerhalb der Gesellschaft wahrzunehmen. Sie wer den aufgefordert, sich in ihrer Rolle als aktiver Bürger und aktive Bürgerin für das Gemeinwohl zu engagieren. 2 Folgende überfachliche Kompe tenzbereiche und die in sich ergän E rinnerungskultur in der Schule und in der politischen Bildung ist das Ergebnis eines komple xen Zusammenspiels vieler Akteure, Debatten und Traditionen und hängt nicht nur vom äußeren Anlass eines Gedenkdatums ab. Jedoch bieten Ge denk- und Jahrestage sowie der Be such von Orten der Erinnerung die be sondere Chance, jungen Menschen die Bedeutung der Geschichte für ihr eigenes Leben und ihre eigene Zeit deutlich zu machen. Erinnerungskultur in der Schule soll Schülerinnen und Schüler befä higen, historische Entwicklungen zu beschreiben und zu bewerten sowie unsere Welt als durch eigenes Tun gestaltbar und veränderbar zu be greifen. Dabei geht es um den Erwerb von historischem Bewusstsein, von Wissen, von Empathie, um die Ent wicklung einer demokratischen Grundhaltung und die Förderung von

zenden und ineinandergreifenden Di mensionen sollen ebenfalls gefördert werden: • Selbstbestimmtes Leben in der mediatisierten Welt • Soziale Kompetenzen • Personale Kompetenzen • Wissenschaftspropädeutische Kompetenzen • Involvement • Selbstregulationskompetenzen • Weltbewusste Haltungen • Interkulturelle Kompetenz Das Angebot kann ab der vierten Jahrgangsstufe in allen Schulformen zum Einsatz kommen und durch eine unterschiedliche Akzentsetzung bis in den Oberstufenunterricht durchge führt werden. Die Lehrkraft kann zwi schen zwei Bausteinen (Baustein 1: Lust auf Nachrichten machen – Schü lerinnen und Schüler lesen Zeitung; Baustein 2: Fake News entlarven: Wie Falschmeldungen gestreut werden und wie man diese durchschauen Urteilsvermögen und Handlungs kompetenz. Die Erinnerungskultur ist somit Teil historisch-politischer Bildung und Gegenstand des schulischen Lernens. Viele Schulen in Hessen integrieren bereits Gedenktage oder den Besuch von Orten der Erinnerung, Gedenk stätten und Museen in ein langfristig wirkendes pädagogisches Konzept historisch-politischer Bildung. Das Hessische Kultusministerium ermutigt Schulen zu dieser Entwicklung erinne rungskultureller Profile im Zeichen von Demokratie, Menschenrechten und zur Verankerung historisch-politi scher Bildung in Schulprogrammen. Die Zusammenarbeit mit außerschuli schen Einrichtungen der Erinnerungs kultur und Orten des Erinnerns und Gedenkens ist ausdrücklich er wünscht und eine Teilnahme an inter nationalen Programmen und Aus tauschprojekten gerne gesehen.

kann) wählen oder diese in Abfolge behandeln. Das Angebot eignet sich vorrangig für die Fächer Politik und Wirtschaft, Geschichte sowie Deutsch. Weitere Informationen sowie Hin weise für die Durchführung der Pro jekttage können Sie über folgenden Link https://lernarchiv.bildung.hessen. de/sek/powi/ internat_politik/

Politische Bildung

konflikte/konflikte/ ukr/fake-news.pdf. pdf oder über den QR-Code einsehen.

Fabricia Lederer

1 https://kultusministerium.hessen.de/schulsys- tem/hinweise-zum-umgang-mit-dem-krieg- gegen-die-ukraine-in-der-schule/aufbereitung von-krieg-und-flucht-im-unterricht (Stand: 2. Juni 2022). 2 vgl. Hessisches Kultusministerium (Hrsg.) (2019): Kerncurriculum gymnasiale Oberstufe, Politik und Wirtschaft. Online unter: https://kultusminis- terium.hessen.de/Unterricht/Gymnasiale-Ober stufe-Kerncurricula, 8-9.

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Gedenkstättenarbeit als wichtiger Beitrag zur Erinnerungskultur an Schulen

Die Kultusministerkonferenz hat Empfehlungen zur Erinnerungskultur als Gegenstand historisch-politischer Bildung in der Schule herausgegeben und in ihrem Beschluss vom 11. De zember 2014 1 folgende Grundsätze einer ersten Orientierung genannt: • Individuelles und gesellschaftliches Erinnern meint die erneute Ausei nandersetzung, Einordnung und Bewertung jeder Generation mit historischen Überlieferungen und Spuren. Es ist ein Prozess, der in un terschiedlichen sozialen und kultu rellen Zusammenhängen, gerade in unserer durch hohe Pluralität aus gezeichneten Generation, Vergan genheit auf Gegenwart und Zukunft bezieht. Besonders in der Schule begünstigt diese Auseinanderset zung die Option, der Frage nach in dividuellen und kollektiven Hand lungsspielräumen nachzugehen und vermittelt gleichermaßen Em-

SCHULE

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