UPM_Biofore-Magazine-2-2017-GER

Im Rahmen einer verantwortungs­ bewussten Bewirtschaftung des Spier- Weinguts werden Setzlinge gezogen und an Flussufern gepflanzt, um den Feuchtigkeitshaushalt des Bodens zu verbessern. Diese Setzlinge werden auch an Bewohner armer Wohnviertel weitergegeben. In diesem Gebiet ist Dürre ein großes Problem und die Pflanzen binden Feuchtigkeit.

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Gemeinschaftsprojekt von UPM Raflatac und WWF für mehr Verantwortung

UPMRaflatac arbeitet seit 2015 mit demWWF in Südafrika zusammen. Der WWF hat demEtikettenhersteller Ansprechpartner und wichtige Kon- takte in der Weinbranche vermittelt, um für eine nachhaltige Entwicklung entlang der gesamtenWertschöpfungs­ kette werben zu können. UPMRaflatac und der WWF haben zusammenWeingüter besichtigt und gesehen, wie vieleWinzer verantwor­ tungsbewusst wirtschaften. Viele haben bereits operative Schritte unter­ nommen, etwa imBereich der Energie­ effizienz, des Abfallmanagements oder der Wasserqualität von Flüssen, die durch ihr Land fließen. MancheWeinbauern betreiben bereits biologischen Anbau, auch wenn ihre Ernten dadurch vielleicht geringer ausfallen. Sie setzen sich für den Naturschutz ein und lassen Teile ihrer Fläche unbebaut, umdie biolo­ gische Vielfalt zu fördern. Die natur­ nahen Bereiche ziehen Insekten an und entlasten so die Rebstöcke. Da im biologischen Landbau Pestizide verboten sind, ist dies äußerst hilfreich. Ebenso interessieren sich die Winzer für Möglichkeiten, die Nutzung umweltschonender Etiketten zu fördern. Hier bietet der Etiketten- hersteller verschiedene Optionen.

I n der ProvinzWestkap wird nicht nur der Großteil aller südafrikanischen Weine produziert: hier befindet sich auch die Region Cape Floral, die welt­ weit für ihre außergewöhnliche biologische Vielfalt bekannt ist und zum UNESCO-Weltnaturerbe gehört. Rund 9.500 verschiedene Pflanzenarten wachsen in diesemGebiet, die meisten von ihnen sind einheimische Arten. Hier haben dieWeinbauern das Ziel, verantwortungsbewusst zu wirtschaften, den Boden zu verbessern, die Süßwasserreserven zu schützen und Flächen­ brände zu verhindern. 2004 rief der WWF Südafrika sein umfassendes Programm „Biodiversity and Wine Initiative“ (BWI) ins Leben, aus dem später die „Conservation Champions“ entstanden sind. Heute, im Jahr 2017, nehmen 38Weinproduzenten an dieser Initiative teil. Sie hat sich zumZiel gesetzt, die Zusammenarbeit zwischen der Weinbranche und den Landbesitzern zu stärken und gemeinsamnachhaltige Lösungen zu entwickeln. „Wir möchten denWeinproduzenten vermitteln, wie wichtig es ist, die Produktionskette als Ganzes zu sehen. In diesem Jahr haben wir die Druck­ industrie mit ins Boot geholt“, sagt Shelly Fuller , Programmleiterin für Initiativen imObst- undWeinbau bei WWF Südafrika. Außerdempflegt der WWF auch den Dialog mit Marketingexperten und Verbrauchern. „Für Verbraucher in Europa spielt Nachhaltigkeit eine große Rolle, während südafrikanische Konsumenten sich stärker amPreis orientieren und gerne bei ‚ihrer‘ Marke bleiben. Nicht alle wissen genau, was ‚biologische Vielfalt‘ bedeutet. Wenn ein Etikett entsprechend gekennzeichnet ist, wird dies nicht unbedingt mit nachhaltiger Weinproduktion in Verbindung gebracht. Wir suchen nach Möglichkeiten, diese komplexen Zusammenhänge greifbarer zu vermitteln“, erklärt Fuller. Der WWF führt in einemFlyer alleWeinproduzenten auf, die am „Conservation Champions“-Programm teilnehmen. Die Broschüre passt in jede Tasche und kann beimWeinkauf bequem zu Rate gezogen werden, umnachhaltig produzierteWeine zu finden. Aktuell wurde aus der Broschüre auch eine mobile App entwickelt. Die Teilnehmer des WWF-Programms nutzen auf ihren Etiketten ein Logo, das einen Kaphonigfresser auf einer Protea-Blüte abbildet. Es zeigt den Verbrauchern, dass einWein von einemWeingut stammt, das umwelt-, wasser- und energieschonend produziert und die biologische Vielfalt fördert. Größte Artenvielfalt

zu besprechen. VieleWinzer sprachen sich dafür aus, Etikettenabfälle zukünftig vermeiden zu wollen. „Wir können dünneres Etiketten­ material liefern, wodurch auch weniger Abfall entsteht“, so Shaun Rootman , Technical Sales Manager bei UPM Raflatac. Rootman arbeitet in Durban. Er kennt die einzigartigen Eigenschaften der Wein­ bauregion amKap und bringt gleichzeitig europäische Expertise imRecycling mit. „Unser RafCycle®-Konzept für das Recycling von Etikettenabfall funktio­ niert gut in Europa, in Südafrika aller­ dings fehlt die nötige Infrastruktur“, erläutert Rootman. Die einheimischen Druckereien und Verpacker können auf kein Netzwerk oder andere Recyclinglösungen zurück­ greifen, umEtikettenabfälle zu sammeln und wiederaufzubereiten. Also landet der Abfall auf der Deponie.

„Sowohl wir als auch die Abfüller und Druckereien würden gerne das Recycling von Etikettenabfällen ausbauen, hier bleibt aber noch viel zu tun“, meint Rootman. Etiketten in der Wertschöpfungs- kette sichtbar machen UPMRaflatac befindet sich in engem Austauschmit demWWF und den Weinproduzenten und beteiligt sich an Branchenausstellungen und anderen Veranstaltungen. „Wir möchten, dass Etiketten als sichtbarer Teil der Wertschöpfungskette wahrgenommen werden, umumwelt­ bewusstes Handeln zu fördern. Dies können wir jedoch nicht allein errei­ chen. Hier ist die Zusammenarbeit mit Stakeholdern und verschiedenen Organisationen entscheidend“, sagt Rootman und fügt hinzu: „Wir wissen, dass oft der Preis

entscheidet, aber das Bewusstsein für nachhaltige Entwicklung nimmt ständig zu. Schon heute sind fast 85 Prozent des Etikettenmaterials vonWeinflaschen FSC-zertifiziert, was heißt, dass die Rohstoffe aus nachhaltiger Forstwirt­ schaft stammen. Kunden und Verbrau­ cher wissen dies nicht immer.“ Weinbauern, die die Produkte von UPMRaflatac nutzen, verwenden also schon seit Jahren nachhaltiges Etiketten­ material. Der Etikettenhersteller kann diesen Trend durch die Entwicklung dünnerer und effizienter produzierter Materialien unterstützen. Zudem kann er seinWissen über Recycling, verant­ wortungsbewusste Beschaf­f ung und nachhaltige Entwicklungsmöglichkeiten in der Etikettenbranche weitergeben. „Unser Ziel ist es, ein überzeugender Partner für eine intelligentere Zukunft zu sein“, fasst Rootman abschließend zusammen.

Weniger Abfall mit dem richtigen Etikett

Die am „Conservation Champions“- Programm teilnehmendenWeinprodu­ zenten wurden zu einemRunden Tisch geladen, umdie Zusammenarbeit mit WWF Südafrika und UPMRaflatac

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