WeysesBiographie

176 Ich bin doch ein unglückseliger Mann, Der nimmer ruh’n noch rasten k a n n ! Den ganzen Tag werd ich überlaufen; Da liegen die Bettelbriefe in H a u fe n ! Nein, so ein alter geplagter Hund Als ich, ist nicht auf dem Erdenrund! Geld, G e l d ! schreit a lle s ; und Trank und Speise Und Kleidung steigt täglich enorm im Preise. Ich halts auch wahrhaftig nicht länger a u s ! W a r ich nur los das verdamte Haus, Ich zöge sogleich zum Thore hinaus. Der Handel liegt, wo soll’s herkommen? Das Speculiren kann nichts mehr frommen, Geschoren wird man rattenkahl; Auf frisst man Zinsen und Capital. Sophienholms Dach, o Sünd’ und Schande! Treibt mich zuletzt noch aus dem Lande. Nun ists reparirt und neu gemalt, Fünfhundert Thaler hab ’ ich bezahlt. Mein tolles Weib will mich auch ruiniren Mit ihren verfluchten Correspondiren; Das Mensch schreibt an die halbe Welt, Das kostet ein unverschämtes Geld. Betrogen wird man von allen Seiten; Die Ausgaben sind nicht mehr zu bestreiten. Nicht lange währts, dass Gott erbarm ! So sind wir alle bettelarm!« Nun, n u n ! Ich begehre für mich kein Geld. »Was denn?« Geduld! wenns dir gefällt.

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