WeysesBiographie

6 6 «Nach Ihrer so deutlichen und bestimmten Erklärung vom vorigen Sonntage ist es meine Pflicht alles anzuwenden um unser freundschaft­ liches Verhältniss und meine Hoffnungen zu v er­ gessen. Ich sende Ihnen also hier zurück was mir bisher so werth war, und w7as ich wie ein Heiligthum bewahrte: die Billets welche Sie auf mancherley Veranlassungen schrieben. Sie wer­ den darunter auch einen Neujahrswunsch finden, der mich, so wie überhaupt Ihr ganzes Betragen gegen mich am Neujahrstage zuerst in den süssen Traum wiegte: ich dürfe der Leidenschaft, die ich schon so lange bekämpft h a t t e , mich willig hin­ geben. Dieser Traum war — ein T raum ; ich danke Ihnen, dass Sie mich endlich daraus weck­ ten. Die Art, wie Sie dieses gethan, macht, wenn auch eben nicht Ihrem H erze n , doch Ihrem \ er­ stände und Ihrer Menschenkenntniss sehr viel Ehre. Sie haben Ihre Absicht mir alle Hoffnung, und sogar den Wunsch für die Erfüllung derselben zu ra u b e n , vollkommen erreicht. Niemals bin ich durch etwas so sehr gedemüthigt worden als durch die W o r te : »ich bin zwar keine Prinzessin, aber docü Diese Wo rte und die A rt wie sie ge­ sagt wurden, stehen gewiss noch lebendig vor meiner Erinnerung d a , wenn Ihnen an der Seite eines würdigen Mannes meine kühnen Wünsche längst aus dem Gedächtnisse werden entschwunden seyn. Aber jemehr ich darüber nachdenke, je un-

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