GOLF TIME 7-2016

Verwegener Blick, das gute Aussehen eines Filmstars und ein Golfschwung, der die Erde erzittern ließ – Arnold Palmer hatte ein Gesamtpaket zu bie- ten, das die Fans begeisterte und die Konkurrenz zur Verzweiflung brachte

s ist schwer, sich Golf ohne dich vorzustellen“, schrieb Tiger Woods kurz nach Bekannt- werden der Todesnachricht am 25. September auf Twitter. Mit diesem Satz brachte Tiger

zum Ausdruck, was die gesamte Golfwelt an die- sem Sonntag Ende September empfand. Arnold Palmer hatte es im Laufe seiner beispiellosen Karriere geschafft, unzählige Menschen zu begeistern, zu inspirieren und in ihnen den Wunsch zu wecken, nicht nur bessere Golfer, sondern auch bessere Menschen werden zu wollen. Doch wie wurde Arnold Palmer zur größten amerikanischen Golflegende aller Zeiten? Arnold Palmers Lebensleistung beschränkt sich bei Weitem nicht auf die 62 Siege auf der PGA Tour, darunter sieben Majortitel. Er war ein Pio- nier im Bereich der Profisportvermarktung und ebnete unzähligen Athleten auf der ganzen Welt neue Wege, mit ihrem Sport viel Geld zu verdie- nen. Auch noch vier Jahrzehnte nach seinem letz- ten Sieg auf der PGA Tour gehörte er zu den Top- Verdienern im Golfgeschäft. Angefangen hat alles in Philadelphia. Arnolds Vater Milfred „Deacon“ Palmer arbeitete als Green- keeper im Latrobe Country Club und nahm vor allem seinen Erstgeborenen von klein auf in die Pflicht. Wenn dieser nicht als Caddie Geld für die notorisch klamme Familienkasse dazuverdiente, musste er mit den (damals noch nicht motorisier- ten) Mähmaschinen die Grasflächen stutzen. Als Entlohnung war es ihm jedoch gestattet, in seiner Freizeit Golf zu spielen, was für den Jungen das höchste Glück darstellte. „Arnold fing sich nie den Golfvirus ein“, schrieb ein Journalist einmal über Palmer. „Golf war von Anfang an in seinem Erbgut verankert.“ Schon im Alter von drei Jahren griff Klein-Arnie zum Golfschläger und noch bevor er in die Schule kam, besaß er einen ansehnlichen Schwung. Aufgrund der schweren körperlichen Arbeit (in seinen Ferien jobbte er zusätzlich als Bauarbeiter) war Arnold Palmer schon als Jugendlicher weit- aus muskulöser als seine Altersgenossen. In sei- ner Schulgolfmannschaft avancierte er schnell

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