Heutink Nienhuis Deutschland

Nienhuis – Damals und Heute Zur Verbindung zwischen Maria Montessori und der Association Montessori Internationale (AMI)

Nach der Gründung des ersten Casa dei Bambini in Rom 1907, verbreiteten sich die Nachrichten über die neuen Wunderkinder schnell bis in Italiens Nachbarländer und den Rest der Welt. Das Interesse an der neuen Form der Erziehung reichte unter anderem bis in die Niederlande, und einige holländische Pädagogen aus dem Bereich der kindlichen Früherziehung fuhren nach Rom, um die internationalen Kurse für Lehrer zu besuchen, die Maria Montessori seit 1913 anbot.

1914 hatte sich die erste Gruppe von holländischen Kindern im Haus von Frau J. J. Werker in Den Haag versammelt, die ein kleines „Casa dei Bambini“ im Sinne Montessoris aufgebaut hatte. Wenig später öffneten in anderen Teilen des Landes einige weitere Schulen ihre Türen. Nachdem die Erziehung der Kinder nach den Vorstellungen von Maria Montessori immer mehr Zuspruch auf Elternseite fand, wuchs das Bedürfnis, die Ressourcen und pädagogischen Erkenntnisse zu bündeln und gegenüber den Schulbehörden Lobbyarbeit für eine offizielle Anerkennung der Montessori Schulen zu betreiben. Diese Bestrebungen mündeten 1917 in die Gründung der offiziellen Niederländischen Montessori Gesellschaft, die eine Anlaufstelle für die holländischen Montessori Freunde bot und die Verbindung zu Maria Montessori herstellte. Die Nachfrage und Verfügbarkeit der spezifischen Qualitätsmaterialien, die in Übereinstimmung mit Montessoris genauen Vorgaben hergestellt waren, gestaltete sich zunächst schwierig: Ein spezieller Materialausschuss nahm sich der Aufgabe an, das didaktische Material im eigenen Land herzustellen, da der Import der Montessori Materialien aus England oder Italien mitunter nicht einfach war. Die holländische Montessori Gesellschaft gründete daraufhin ein „Leermiddelenhuis“ (ein Zentrum für didaktische Lernmaterialien), das 1922 in Betrieb genommen wurde. 1923 hielt Maria Montessori in Amsterdam einen Kurs für angehende Montessori Pädagogen, gab umfangreiche Rückmeldung zur Gestaltung der didaktischen Materialien und diskutierte zum Beispiel mögliche alternative Farben für bestimmte Stücke. 1922 wurde zwischen dem „Leermiddelenhuis“ und Maria Montessori ein besonderer Vertrag geschlossen, von nun an Lernmaterialien „mit ihrem Segen“ herstellen zu dürfen. Der Vertrag wurde zehn Jahre später erneut abgeschlossen.

Nienhuis Montessori

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