Margot Scholte und Peter van Splunteren - Achtung!

Einleitung

In den Niederlanden drohen in dem Gebiet zwischen den großen Flüssen die Deiche zu brechen. In manchen Dörfern ist das Wasser schon bis zu den Binnendeichen vorgedrungen. Weiträumige Evakuierungsmaßnahmen sind in vollem Gange. In der Bevölkerung herrscht große Unruhe. Was soll ich alles mitnehmen? In welchem Zustand wird meine Wohnung sein, wenn ich zurückkehren kann? Wer wird für den Schaden aufkommen? Bei den sozialen Einrichtungen gehen viele Anrufe von Betroffenen ein, die um Informationen und Ratschläge bitten. Aufgrund der bedrohlichen Lage beschließt das Management, die Helfer in den nächsten Tagen in Bereitschaft zu versetzen. In Absprache mit den Kommunen und Krisenzentren werden Maßnahmen für die Aufnahme der Opfer beschlossen. Diese Situationsschilderung zeigt anschaulich, wie im Sozialbereich mit Signalen umgegangen wird. Es wird deutlich, wie aufmerksam man hier auf eine plötzliche Gefahrensituation reagiert, die Menschen in große Bedrängnis bringen kann. Der richtige Umgang mit Signalen gehört zu den wichtigen Aufga ben sozialer Einrichtungen. Blättert man in Texten von Einrichtungen, findet man diese Einschätzung oft bestätigt; auch in Gesprächen mit Mitarbeitern und Managern wird diese Auffassung häufig geäußert. Wer sich dann jedoch die Mühe macht, die Publikationen zu diesem Thema zu durchforsten, ist rasch damit fertig. Einige wenige Bücher, hier und dort ein Artikel, ein paar Unterrichtseinheiten von Hochschu len – das ist auch schon alles. Hinzu kommt, dass sich der hohe Stellenwert des Signalisierens im Berufsalltag nicht in einer hervorragenden Umsetzung dieser Auf-

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