GOLF TIME 6/2017

BERND RITTHAMMER European Tour-Pro LICHT UND SCHATTEN AUF DER INSEL GASTKOMMENTAR Bei der Scottish Open machte Bernd die Erfahrung, dass er mit den „großen Jungs“ durchaus mithalten kann. Bei der Irish Open hatte ich das Gefühl, endlich mal wieder eine gute Auftaktrunde zu spielen. Ich habe mir viele Birdie-Chancen erarbeitet, aber wie so oft blieb der Putter kalt und ich schaffte es nach einer gruseligen zweiten Runde nicht ins Wochenende. Trotzdem nehme ich sehr positive Erinne- rungen an den GC Portstewart in Nord- irland mit, den sich kein Golfer, der in dieser Region Urlaub macht, entgehen lassen sollte. Die ersten neun Bahnen sind das Beste, was ich in puncto Linksgolf je gesehen habe. In der ersten Runde spiele ich häufig unterdurchschnittlich und muss deshalb am Freitag oft um den Cut bangen. Deshalb bin ich mit entsprechendem Bammel nach Schottland zur Scottish Open gefahren, die auf den Dundonald Links ausgetragen wurde. Das Feld war aufgund der nachfolgenden Open Championship sehr stark besetzt, viele Top-Spieler der PGA Tour waren dabei. Nach vier Bogeys zum Auftakt am Donners- tag habe ich doch noch die Kurve gekratzt und am Freitag lief es endlich mal wieder richtig solide und ich schaffte für meine Verhältnisse auch recht bequem den Cut. Am Samstag kam ich mit den teilweise heftigen äußeren Bedingungen sehr gut zurecht und lag schließlich auf dem geteilten achten Rang. Die Finalrunde spielte ich mit Matt Kuchar, einem extrem angenehmen Zeitgenossen. Das war das erste Mal, dass ich bei einem so hochkarätigen Turnier am Sonntag vorne mitspielen durfte, was für mich eine sehr positive Erfahrung war. Leider ließ ich auf den Back Nine viel liegen. So fehlten mir am Ende zwei Schläge für den geteilten vierten Platz, was die Absicherung der Tourkarte bedeutet hätte. Aber es hat mir gezeigt, dass ich auf dem richtigen Weg bin.

KAYMER MIT SCHMERZEN

während der Finalrunde mit dem neuen Putter (TaylorMade Spider) überzeugen. Kaymer bestätigte, dass er glücklich sei, einen Putter gefunden zu haben, der sehr gut zu ihm passe. „Gerade bei den kürzeren Putts müsse man den Putt nur noch richtig lesen.“ Nach der Open folgt eine mehr- wöchige Pause, um die Schulter zu schonen. Zuletzt musste er 2009 wegen einer Fußver- letzung nach einem Go-Kart-Unfall pausie- ren. In den Folgejahren erklomm Kaymer die Spitze der Weltrangliste. Vielleicht ein gutes Omen.

DURCHGEKÄMPFT Wer Martin Kaymer im Vorfeld der Open Championship auf dem Links-Platz von Royal Birkdale suchte, wurde zumeist nicht fündig. Mehr als neun Löcher Proberunde waren nicht möglich. Die Bizeps- sehne der linken Schulter schmerzte seit einigen Wochen. Deshalb fiel die Vorberei- tung auf das Lieblings-Major des Deutschen spärlich aus. Kaymer überstand das Turnier schließlich nur durch Besuche beim Physio- therapeuten und Dutzenden Ibuprofen- Tabletten. Bemerkenswert: Er schaffte trotz des Handicaps den Cut und konnte vor allem

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AUSGERAUBT

STENSON IM PECH Für Henrik Stenson begann die Titel- verteidigung denkbar ungünstig, was allerdings wenig mit seiner Leistung auf dem Platz zu tun hatte. Das Haus, das der Schwede mit seiner Familie in der Nähe von Royal Birk- dale gemietet hatte, wurde ausgeraubt. Die Diebe nutzten die Abwesenheit des Starspielers während der ersten Runde und klauten einige Wertgegegstände sowie Stensons Kleidung für die Turnierwoche. „Ich bin froh, dass meine Familie nicht da war und gleichzeitig trau- rig, dass ich nicht da sein konnte“, erklärte der Schwede. Seine Bitte an die Zuschauer: „Wenn Sie auf der Anlage jemanden in Boss-Klamotten se- hen, seien Sie doch so gut und fragen, was er am Donnerstag zwischen 12 und 16 Uhr gemacht hat.“

Ihr Bernd Ritthammer

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GOLF TIME | 6-2017

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