GOLF TIME 4/2018

Die Geschichte von Stephan Jäger ist alles andere als gewöhnlich. Es ist die Geschichte eines ehrgeizigen Golf- talents, das bereits mit 17 Jahren den Sprung

nach Amerika wagt, um sich mit den Besten zu messen.

Von Damian Bungart

W eil er nicht für die Players Championship qualifi- ziert war, hatte Stephan Jäger Mitte Mai die Wahl: eine Woche Pause oder für die Knoxville Open auf der zweitklassigen Web.com Tour melden. Er entschied sich dafür zu spielen und machte das Beste daraus – er gewann. Es war bereits sein vierter Sieg auf der Web.com Tour binnen zwei Jahren. Mehr noch als dieser Nachweis seiner konstanten, golferischen Qualität beeindruckte die Art und Weise, wie er den Titel im Fox Den Country Club erspielte. Nach zwei Runden lag er lediglich zwei Schläge unter Par und damit weit weg von der Spitze. Dann zauberte der Münchener zwei 64er-Runden aufs Tableau und blieb somit allein am Samstag und Sonntag 14 Schläge unter Par. Eine herausragende Leistung, die ihm letztlich den Sieg brachte. „Wenn

Stephan den Sieg wittert, kann man ihn nicht mehr einfangen … Ende der Geschichte“, kommentier- te Jägers College-Freund und PGA-Tour-Kollege, Keith Mitchell, die Per-

formance auf Twitter. Es ist eine Einschätzung, mit der Mitchell nicht allein dasteht. „Ich bin ein Beißer“, sagt Jäger selbst über sich. Für einen kräftigen Biss braucht es scharfe Zähne. Mit denen griff sich der 29-Jäh- rige neben den vier Titeln auf der Web.com Tour im vergangenen Jahr auch die PGA-Tour-Karte. Er ist somit aktuell einer von drei Deutschen auf der stärksten Golftour der Welt. Und schaut man auf die Ergebnisse, ist der Rookie ein ernstzuneh- mender Kandidat für den nächsten deutschen Sieg auf der Tour – spätestens seit seinem erfolgreichen Ausflug auf die Web.com.

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GOLF TIME | 4-2018

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