GOLF TIME 4/2018

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versuchen sie aktuell Gelesenes auf sämtliche Mitspieler anzuwenden. Lassen Sie sich bitte nicht bequatschen. Vertrauen Sie auf Ihre Stär- ken, der Expertenmeinung Ihres Pros und, am allerwichtigsten, Ihrem gesunden Menschen- verstand. Auch bei der Geldanlage gilt es zu prüfen, ob die verschiedenen Anlageformen und Produkte nicht sogar zu Klumpenbildung von Risiken und Unwuchten im Portfolio füh- ren. In jedem Fall empfehlenswert ist es, wenn die Anlagestruktur ausgewogen ist. Wenn Sie zu den Anlagezielen passt und dabei keine risikoreiche Schlagseite besitzt. Für Anleger ist gemeinhin die Streuung der Anlagegelder über eine Vielzahl von Anlageklassen und Produkten durchaus hilfreich. Also einfach einmal schauen, ob sich ein paar Schätzchen im eigenen Port- folio befinden, die so nicht mehr zur eigenen Anlagementalität und den Zielen passen. So kann man mit einer angepassten Struktur der Geldanlagen in die anstehende Phase der all- mählich wieder steigenden Zinsen gehen. Gelegentlich finden sich auch Turnierpreise, Geschenke oder Erbstücke im Sammelsurium der Kostbarkeiten. So gibt es Driving Irons, ungeküsst von Gras oder Sandkörnern, dafür aber noch mit Preisschild am Schaft, oder aber einen wirklich schönen Chipper aus dem Jahre 2004, der vom Pro-Shop für die Tombola ge- stiftet wurde und jetzt endlich einen neuen Besitzer gefunden hat. Mitunter tolles Material von bekannten Herstellern, aber oft leider frei von persönlichem Nutzen. Man darf in vorgabewirksamen Turnieren bis zu 14 Schläger im Bag haben, man muss aber nicht. So, wie niemand gezwungen ist, für ihn unspielbare Schläger mitzuschleppen, sollte ein Anleger auch keine Anlagen im Portfolio haben, die ihm unverständlich oder sogar un- geheuer sind. Das Golfspiel ist komplex genug, Sportwissenschaftler ordnen Golf nach Stab- hochsprung als die zweitkomplexeste Sportart ein. Also sollte man sich das Leben nicht un- nötig schwer machen und sein Spiel dem eige- nen Können anpassen. Ebenso darf bei der Geldanlage die Vermögensstruktur gerne zu dem eigenen Wissen und Verständnis passen. Hilfestellung bietet hier freilich die persön- liche Beratung in der Sparkasse. Dabei mag es helfen, wenn breit gestreut in Investmentfonds angelegt wird. Einen wichtigen Beitrag zur Komplexitätsreduktion spielt unabhängig von dem Anlageprodukt der Sparplan. Regelmäßig zu sparen ist wie täglich Zähneputzen oder Händewaschen: Es hilft für ein langes, gesun- des Leben und nachhaltigen Anlageerfolg. In diesem Sinne: Ein schönes Spiel und eine erfolgreiche Geldanlage. GT

viel Liquidität wie nie zuvor. Etwa 40 Prozent der Finanzvermögen privater Haushalte, also rund 2,3 Billionen Euro, stecken in sicheren und liquiden Zinsanlagen. Wir sind also nicht nur Meister im Horten von individuell ungeeigne- ten Golfschlägern, sondern ebenso inaktiv, was eine Veränderung im Produktportfolio angeht. Da es hier schon seit mehreren Jahren keinen Zinsertrag gibt, ist der Zuwachs dieser Spargelder auf echtes „Weglegen“ zurückzuführen. Das Geld ist da, aber es bringt nichts, im Gegenteil: Mitunter liefert Ihr Hölzchen, ausgestattet mit einem knackigen Tourschaft, eine ganz ähn- liche Performance. Da die Inflationsrate bei gut einem Prozent liegt (Tendenz steigend), verliert so „weggelegtes“ Geld laufend an Kaufkraft. Da sich an der Zinslandschaft in den nächsten Jah- ren nur ganz langsam etwas ändert und wir die erste Zinserhöhung der Europäischen Zentral- bank beim Hauptrefinanzierungssatz erst Mitte 2022 erwarten, spricht viel dafür, bislang nur „weggelegtes“ Geld beim finanziellen Som- mer-Check richtig anzulegen. Hierbei können Wertpapiermärkte nicht zuletzt mit einer nen- nenswerten Aktienquote dem Portfolio guttun. INDIVIDUELL ANPASSEN Machen wir uns frei von Ballast und vertrauen auf unser tatsächliches Können und Wissen. Bei einer durchschnittlichen Schlägerkopfge- schwindigkeit von deutlich unter einhundert Meilen beispielsweise, entspricht die Sinn- haftigkeit eben dieses Holz 3 in etwa der eines Wanderschuhs beim Marathonlauf. Ja, aber, höre ich Teile der Golferschaft unken: Ein Dustin Johnson schlägt sein Hölzchen vom Boden über 250 Meter weit. Abgesehen davon, dass besagter professionell golfender Herr im direkten Bezug zum Altersschnitt der hiesigen Amateurriege weitaus weniger Lenze zählt, sein Material gerne einem Härtetest unterzieht, indem er ähnlich schnell beschleunigt wie ein industrieller Dampfhammer und hinsichtlich der Konstanz in puncto Genauigkeit einem Schweizer Uhrwerk nacheifert, spricht natürlich so einiges dafür. Die Ironieschublade wird aber jetzt wieder fest verschlossen. Der Inhalt eines Golfbags sollte unbestritten ebenso zum Spieler passen wie die verschie- denen Vermögensbestandteile zum Sparer. Das ist sehr individuell und hängt nicht zu- letzt von der Erfahrung und dem Wissen der Anleger ab. Dabei dürften Spezialitäten, von denen mal gelesen wurde oder die als heiße Tipps von Freunden ins Portfolio gekommen sind, vielfach nicht (mehr) hilfreich sein. Nahe- zu jeder Golfer kann an dieser Stelle von ähn- lichen Erfahrungen berichten. Wer kennt sie nicht, die kostenlosen Möchtegern-Golftrainer im Heimatclub. Teilweise völlig sinnbefreit,

DR. HOLGER BAHR, LEITER VOLKSWIRTSCHAFT DEKA BANK

MATERIAL- PFLEGE Geldanlage Warum nicht nur das Portfolio der Golfschläger überprüft werden sollte. E s ist Sommer. Die Sonnenstrahlen wär- men Körper und Seele und auch die Golfplatzvegetation erfreut sich an dem mitunter üppigen Wechselspiel zwischen Sonne und Regen. Das Grau der Fairways ist schon lange hellem Grün gewichen, und moti- viert starten hartgesottene Golfer im Polohemd auf die Runde. Während der Körper im Idealfall auch in der nasskalten Jahreszeit im Fitness- club auf Touren kam, fristete das Golfbesteck oftmals ein bemitleidenswertes Dasein im Keller. Zeit also, sich spätestens jetzt einer Equipmentpflege zu widmen und vielleicht auch die Sinnhaftigkeit des ein oder anderen Schlägers im Bag zu hinterfragen. Im Laufe der Golfsaison gibt es mitunter viel zu entdecken. Mit einigen Beispielen wollen wir Sie auf den Pfad der Sinnhaftigkeit füh- ren und Ihnen helfen, Ihr eigenes Besteck aus einem gänzlich anderen Blickwinkel zu sehen. Nicht selten entdeckt man in Golfbags unter weichen Stoffhäubchen ein glänzendes Stück Metall, das mit einer 3 und dem Zusatz 15 Grad versehen ist. Gelegentlich frei von jeglichen Gebrauchsspuren wie Kratzern, Schmutz oder verhassten Skymarks, fristet dieses Holz ein durchaus gepflegtes, aber stets einsatzfreies Leben in Dunkelhaft. In unzähligen material- verachtenden Fällen allerdings kommt es noch viel schlimmer. Das Holz 3 leidet dann nicht etwa an gähnender Langeweile, sondern viel- mehr an unkontrollierter Gewalteinwirkung. Diese hat zuweilen schwerwiegende Folgen wie Dellen, Lackabplatzer bis hin zu Schaft- brüchen. Ein Tod auf Raten sozusagen. Bei der Geldanlage, beim Blick ins Portfolio deutscher Anleger, offenbaren sich ganz ähnliche Verhaltensweisen: Deutsche Anleger horten so

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GOLF TIME | 4-2018

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