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KOMPETENZ
Das lange Erbe der Pandemie Sie gelten als genesen, doch gesund sind sie nicht. Viele Patienten, die eine SARS-CoV-2-Infektion durchgemacht haben, leiden nochWochen und Monate danach unter den Folgen der Erkrankung.
lenk- und Muskelschmerzen, quäl- ten sie Schwindelanfälle und eine lähmende Antriebslosigkeit, die sie so überhaupt nicht von sich kannte. Das ist eine typische Situation für Menschen, die von Long-COVID betroffen sind, weiß Pape. Wie das sogenannte ‚Fatigue-Syndrom‘ genau entsteht, ist nicht gänzlich geklärt, aber diese bleierne Müdig- keit, die in keinem Verhältnis zur vorherigen Anstrengung steht, ist als Nachwirkung von Infektionen und bei neurologischen Erkrankun- gen wie Multiple Sklerose und Mor- bus Parkinson schon seit langem bekannt. Doch beim ‚Long-Covid‘ kommen andere Therapieansätze zum Ein- satz, als bei anderen Erkrankun- gen. „Mit möglichst vielen Wieder- holungen nach dem Motto ‚viel hilft viel‘ kommen wir hier nicht weiter“, erklärt Dr. Pape. Vielmehr habe man mit dem sogenannten ‚Pacing‘ die besten Erfolge erzielt. Dabei geht es darum, die eigenen Be- lastungsgrenzen kennenzulernen und die Energiereserven so einzu- setzen, dass man nicht über diese Grenzen hinausgeht. Die nötigen Strategien habe Basile hier ge- lernt, womit sie nur schwer zu recht kommt, sei das fehlende Verständ- nis für ihre Erkrankung, das ihr in ihrem Umfeld nach wie vor begeg- net. (N.H.)
I m Kölner St. Marien-Hospi- tal können Patienten sowohl nach schweren Verläufen einer SARS-CoV-2-Infektion frührehabi- litativ behandelt werden, als auch über das Neurologische Therapi- ecentrum (NTC) an einer ambu- lanten Rehabilitationsmaßnahme teilnehmen. „Wichtig ist, dass die Betroffenen von Long-COVID sich Hilfe holen“, so Dr. Pantea Pape, Chefärztin der Klinik für Neuro- logische und Fachübergreifende Frührehabilitation und Leitende Ärztin des NTC. Dass sie immer noch krank ist, wollte die 45-jährige Michaela Ba- sile lange nicht wahrhaben. Acht Wochen nach der Erkrankung ging sie wieder arbeiten. Doch an die normale Bewältigung ihres Alltags war nicht zu denken. Neben Ge-
Das Fatigue-Syndrom ist als Nachwirkung von Infektionen und bei neurologischen Erkrankungen wie Multiple Sklerose und Morbus Parkinson seit langem bekannt. Es ist eine komplexe chronische Erkrankung mit verschiedenen körperlichen und neurokognitiven Symptomen, u. a.: • Erschöpfung schon im Ruhezustand • Symptomverschlechterung nach
körperlicher Aktivität • kognitive Störungen • Schlafstörungen • Kreislaufstörungen
Pacing ist eine bewährte thera- peutische Methode, um eigene Belastungsgrenzen früh zu erken- nen. Damit kann eine Überbelas- tung und einer möglichen weiteren Verschlechterung des körperlichen und psychischen Wohlbefindens vorgebeugt werden.
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CellitinnenForum 02 | 2022
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