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KOMPETENZ

Wie aus Fremden Freunde werden

Interkulturelle Kompetenz im Seniorenhaus

In den Einrich- tungen arbeiten Mitarbeiter aus vielen Nationen

D em steigenden Bedarf an Fachkräften in den Alten- pflegeeinrichtungen wird in Deutschland unter anderem mit der Anwerbung von Mitarbei- tern aus dem Ausland begegnet. Auch die Seniorenhaus GmbH der Cellitinnen zur hl. Maria hat diesen Weg eingeschlagen. In vielen Häusern ist eine Begeg- nung mit aus Südamerika ange- reisten Pflegekräften möglich. Die neuen Kollegen müssen vie- le Hindernisse überwinden, um in der Einrichtung anzukommen: Das Verlassen des Heimatlan- des, das Erlernen der deutschen Sprache, die Begegnung mit der neuen Kultur. Auch unsere Ein-

richtungen sind sehr gefordert. Die Sprache der neuen Kollegen ist noch nicht perfekt, der Seni- orenhausalltag ist fremd und die Pflegestandards sind anders als im Heimatland. Als Voraussetzung für eine gelin- gende Integration in die Einrich- tungen ist die interkulturelle Kom- petenz eine Schlüsselqualifikation. Damit wird die Fähigkeit bezeich- net, sich angemessen in einem multikulturellen Team zu bewe- gen und sich auf das, was einem fremd vorkommt, einzulassen. Es ist wichtig, den Menschen aus an- deren Kulturkreisen mit Respekt, Interesse und Verständnis zu be- gegnen. Es gilt, den ‚Fremden‘

als Bereicherung für das Team im Seniorenhausalltag zu erkennen. Im multikulturellen Team ist es notwendig, die konkrete Person zu sehen, die zu ihrer kulturellen Zugehörigkeit auch persönliche Eigenschaften mitbringt. Die so- ziale, kulturelle und berufliche In- tegration braucht Zeit. Indem man die Unterschiede wahrnimmt, aber den Fokus auf die Gemeinsamkei- ten legt, werden Brücken gebaut. Zusammen etwas zu unterneh- men kann eine Distanz überwin- den und ein gutes Miteinander im Team schaffen. Dieser Aufwand wird langfristig belohnt, wenn aus Fremden unsere geschätzten Kol- legen und Freunde werden. (N.P.)

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CellitinnenForum 02 | 2022

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